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Unterschriften gegen Frankfurts Pläne

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Von: Torsten Weigelt

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Hier soll der neue Frankfurter Stadtteil entstehen.
Hier soll der neue Frankfurter Stadtteil entstehen. © Christoph Boeckheler

Steinbachs Rathauschef pocht auf Eigenständigkeit, sein Oberurseler Kollege fordert eine Umgehungsstraße.

Wir sind eine eigenständige Stadt“, sagt Stefan Naas (FDP). Und das solle auch so bleiben. Deswegen will der Steinbacher Bürgermeister am heutigen Dienstag dem örtlichen Bauausschuss eine Resolution vorlegen, die sich gegen die Pläne der Frankfurter Römerkoalition wendet, im Nordwesten der Mainmetropole einen neuen Stadtteil zu errichten. Dieser würde an Steinbach und Oberursel grenzen. „Wir stemmen uns dagegen“, kündigt Naas an, der mit einem „einstimmigen Ergebnis“ für seine Resolution rechnet. Die CDU hatte bereits einen ähnlichen Antrag gestellt.

Gleichzeitig startet die FDP eine Unterschriftenaktion gegen die Frankfurter Pläne. „Wir wollen die faktische Eingemeindung Steinbachs verhindern“, begründet die Fraktionsvorsitzende Astrid Gemke den Widerstand. Aus Sicht ihrer Partei spreche nichts dagegen, wenn Frankfurt das Areal östlich der A5 bebaut, das Gebiet westlich der Autobahn in Richtung Steinbach müsse jedoch „tabu“ sein. Dabei geht es der FDP vor allem um die zu erwartenden Verkehrsprobleme. Steinbach habe jetzt schon genug Durchgangsverkehr, und der neue Stadtteil werde das noch deutlich verschärfen. Schließlich handele es sich insgesamt um ein Baugebiet für bis zu 40 000 Menschen, ergänzt Rathauschef Naas. Zum Vergleich: Steinbach hat rund 10 500 Einwohner. Naas rechnet darüber hinaus mit einer „hoch verdichteten Bebauung“ und neuen Hochhäusern.

„Wir wollen aber keine zweite Nordweststadt“, betont er. Man dürfe die Fehler der 70er Jahre nicht wiederholen. Die Überlegungen der Römerkoalition zu einer Verlängerung der U6 begrüßt Steinbachs Rathauschef zwar. „Doch das wird die Nachteile nicht ausgleichen.“

Auch in der Nachbarkommune Oberursel wird sich der Bauausschuss noch in dieser Woche mit dem Thema befassen. Die Idee, dazu einen Vertreter aus Frankfurt einzuladen, habe leider nicht geklappt, teilt Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) mit. Dazu werde es erst nach der Sommerpause kommen.

Brum steht den Frankfurter Plänen nicht so ablehnend gegenüber wie sein Steinbacher Amtskollege. Allerdings mahnt Brum den Erhalt eines breiten Grünstreifens zwischen dem neuen Frankfurter Stadtteil und den Vordertaunuskommunen an. Und auch er fordert eine Lösung der Verkehrsprobleme. Dazu bringt er eine Umgehungsstraße ins Spiel, die von der Oberurseler Politik schon seit Jahrzehnten vergeblich gefordert wird.

Klar gegen den neuen Stadtteil haben sich bereits die Oberurseler Grünen positioniert. Sie fordern, die Freiflächen zwischen den Städten zu erhalten, Sie seien wichtig für ein gesundes Stadtklima, „nicht nur bei uns, sondern gerade auch für Frankfurt selbst“, monierte der stellvertretende Fraktionschef Stephan Schwarz. Darüber hinaus würden wertvolle landwirtschaftliche Flächen vernichtet und Naherholungsgebiete zerstört.

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