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Umzug im Frankfurter Zoo für die Binturongs

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Von: Thomas Stillbauer

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Wenn Binturongs umziehen, müssen andere die Kartons schleppen.
Wenn Binturongs umziehen, müssen andere die Kartons schleppen. © Zoo Frankfurt

Drei Schleichkatzen verlassen den Borgori-Wald. Am neuen Ort werden sie viel besser zu sehen sein.

So unterschiedlich kann man die Sache sehen: Die Wohngemeinschaft mit den Orang-Utans sei für Binturong-Jungtiere „nicht ganz so ideal geeignet“, findet die Zooleitung. Warum? „Immer wieder gelang es dem Nachwuchs, das Gehege zu verlassen.“ Ob das nun gut oder schlecht ist, würden Cleo und Carlo, die entdeckungsfreudigen jungen Binturongs, wahrscheinlich ganz anders beurteilen.

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, der die Unterbringung der Klettermaxe mit ihrer Mama Dora (3) nicht perfekt aussehen ließ: Der Borgori-Wald mit den Menschenaffen ist seit Beginn der Pandemie durchgängig fürs Zoopublikum geschlossen – die Ansteckungsgefahr für die Primaten macht es notwendig. Also ziehen die Binturongs um in die Tagabteilung des Grzimekhauses. Dort könne man sie bestens beobachten, verspricht Zoodirektorin Christina Geiger.

Aber was sind eigentlich Binturongs? Bären? Nein, sie sehen zwar aus wie welche, sind aber Schleichkatzen, werden 15 Kilo schwer (Weibchen schwerer als Männchen) und 25 Jahre alt.

Kopfüberkletterer

„Trotz ihres etwas tollpatschigen Aussehens, sind sie wahre Kletterkünstler“, erklärt Geiger. „Die spitzen Krallen, der Greifschwanz und die kräftigen Beine helfen ihnen, sich behände fortzubewegen.“ Mit Hilfe ihres Greifschwanzes könnten sie sogar kopfüber klettern.

Das mit der Tollpatschigkeit wollen Cleo und Carlo mal überhört haben. Sie kamen am 22. Februar auf die Welt und genießen etwa drei Monate lang Vollpension bei ihrer Mama, die sie säugt, fangen aber nach sechs Wochen auch schon an, feste Nahrung zu sich zu nehmen.

Wenn sie nicht im Zoo sind, leben Binturongs in tropischen und subtropischen Regenwäldern Südostasiens, etwa auf Sumatra. Ihr Bestand nimmt ab, wie bei so vielen Rodungsopfern in Indonesien, ihre Art ist gefährdet. Sie werden aber auch gejagt, um sie als Haustiere zu halten, zu essen oder für dubiose Mittel der chinesischen Medizin zu verarbeiten. Im Bukit-Tiga-Puluh-Ökosystem auf Sumatra unterhält die Zoologische Gesellschaft Frankfurt ein Schutzprogramm für den einzigartigen Lebensraum. Der Naturschutz-Euro beim Zooeintritt hilft dabei.

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