Warteschlangen vor dem Konsulat in Frankfurt –Öffnungszeiten für Stichwahl in der Türkei erweitert

Die Stichwahl um das Präsidentenamt in der Türkei zieht tausende Deutschtürken vor das Konsulat in Frankfurt. Der Andrang ist enorm.
Frankfurt – Seit Samstag können türkische Staatsangehörige im Generalkonsulat in der Kennedyallee wieder wählen. Weder der amtierende türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan noch Herausforderer Kemal Kilicdaroglu konnten sich im ersten Wahlgang der Türkei-Wahl durchsetzen. Der Andrang in Frankfurt ist enorm: Am Samstag bildete sich bereits eine lange Schlange von Wähler:innen über zwei, drei Straßen. Geduld war gefragt, auch seitens der Polizei. „Es ist alles ganz normal und ruhig verlaufen“, sagte ein Polizeisprecher, „es gab keine Vorfälle.“
Das Wahllokal in der Kennedyallee hat noch bis Mittwoch (24. Mai) geöffnet. „Montag bis Mittwoch sind Arbeitstage, ich glaube nicht, dass so viele Menschen kommen werden wie am Wochenende“, sagte Gürol Bas, stellvertretender Generalkonsul. Ihm zufolge waren es am Samstag und Sonntag je rund 16 000 Wahlberechtigte, die ihre Stimme abgegeben haben. Aber auch am Montag haben sich vor dem Konsulat wieder lange Warteschlangen gebildet.
Andrang bei Stichwahl: Türkisches Konsulat erweitert Öffnungszeiten
In Hessen gibt es 149 000 Wahlberechtigte. Außer in Frankfurt können Türken und Türkinnen ihre Stimme auch in Kassel abgeben. Dort seien am Wochenende täglich 3000 bis 4000 Stimmzettel gezählt worden, so Bas.
Die „Tagesschau“ meldete, dass von den 1,5 Millionen wahlberechtigten Türken und Türkinnen in Deutschland etwa die Hälfte im ersten Wahlgang abgestimmt hat. Rund 65 Prozent davon stimmten für Erdogan. „Bei uns war es etwas weniger“, sagt Bas, „etwa 60 Prozent.“ Das Konsulat in Frankfurt hat wegen des hohen Andrangs seine Öffnungszeiten erweitert. Am heutigen Dienstag und morgigen Mittwoch ist eine Stimmabgabe bis 21 Uhr möglich. (Thomas Schmid)
Auch in Frankfurt votierten die Deutschtürken deutlich pro Erdogan.