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Trip mit Cowboy und Wolf

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Von: Meike Kolodziejczyk

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Einsam? Lucky Luke aus der Feder von Ralf König.
Einsam? Lucky Luke aus der Feder von Ralf König. Ralf König/Yippie! Kindercomicfestival © Ralf König/Yippie! Kindercomicfestival

Lesungen, Zeichenworkshops, Musik und vieles mehr: Das einzigartige Festival „Yippie!“ feiert wieder Comics für Kinder, und das erstmals im Winter

Der kleine, blaue Esel trägt eine riesengroße Brille. Sein bester Freund ist ein Schwein, sein Lehrer ein Hund, und heimlich verknallt ist er in die süßeste Kuh der Klasse. Die Abenteuer von „Ariol“ sind längst auch in Deutschland Kult. Am Wochenende kommt sein Schöpfer, der französische Illustrator Marc Boutavant, nach Frankfurt zum Kindercomicfestival „Yippie!“. Er wird lesen, live zeichnen und persönlich durch die Ausstellung „Ariols Welt“ führen, die noch bis Ende Februar im Struwwelpetermuseum läuft. Und es gibt noch viele weitere Gründe, das Festival zu besuchen, das vor allem im Jungen Museum tobt und wuselt.

„Yippie!“ habe sich mittlerweile sowohl in der Stadt als auch in der Comicszene etabliert. „Das merken wir an der Resonanz des Publikums sowie an der Anerkennung seitens der Künstlerinnen und Künstler“, sagt Jakob Hoffmann, Kurator und Mitgründer des Festivals, das im Sommer 2017 Premiere feierte und noch immer einzigartig ist in Europa. Nach drei Corona-Jahren eröffnet es heuer erstmals im Winter die Welt der Kindercomics, „weil das einfach die bessere Jahreszeit ist für ein Indoor-Festival“.

Das Programm

Das Kindercomicfestival „Yippie!“ geht vom 3. bis 5. Februar in die fünfte Runde, und zwar in Frankfurt im Jungen Museum, Saalhof 1. Programm gibt es außerdem im Literaturhaus Frankfurt, im Struwwelpeter-Museum sowie in der Centralstation in Darmstadt.

Eröffnung ist am Freitag, 3. Februar, 16 Uhr, im Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2. Marc Boutavant liest aus den Abenteuern von „Ariol“ und zeichnet live.

Comic-Lesungen erleben können Gäste im Jungen Museum am Samstag, 4. Februar, von 13 bis 18 Uhr, sowie am Sonntag, 5. Februar, von 12 bis 17 Uhr. Workshops im Comiczeichnen und Comics Vertonen werden an beiden Tagen von 12 bis 16 Uhr angeboten.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen im Jungen Museum ist für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei . myk

www.kindercomicfestival.de

Mehr als 15 Künstler:innen sind vom 3. bis 5. Februar eingeladen, ihre Comics zu präsentieren. Der grandiose Ralf König zum Beispiel, der eigentlich eher für seine Comics für Erwachsene berühmt ist. Für die „Lucky Luke“-Hommage-Reihe des Egmont-Verlages hat er das Album „Zarter Schmelz“ geschaffen, aus dem er am Samstag lesen wird. Sein Kollege Mawil ist da ebenfalls mit von der Partie und hat sich in „Lucky Luke sattelt um“ ausgemalt, was passiert, wenn der einsame Cowboy „schneller radelt als sein Schatten“. Ralf König liest außerdem den Wolf in Josephine Marks Comic „Trip mit Tropf“, in dem selbiger mit einem todkranken Kaninchen einen wilden Roadtrip unternimmt. Die Geschichte zeige, „wie man ein sehr ernstes Thema auf unbeschwerte Art erzählen kann“, sagt Hoffmann. Überhaupt: „Comics für Kinder dürfen nicht pädagogisch sein, das checken sie sofort.“ Schulangst wäre so ein Fall. Ihre eigene Panik vor der Penne hat die französische Zeichnerin Magali Le Huche in „Nowhere Girl“ verarbeitet. Wobei ihr, wie der Titel erahnen lässt, die Musik der Beatles geholfen hat.

Apropos Hilfe: Die Finanzierung sei stets eine Herausforderung, trotz Unterstützung auch von der Stadt. „Wir stemmen das alles ehrenamtlich und dank unserer Partner und Sponsoren“, sagt Hoffmann. „Doch das Festival hat seinen Platz gefunden, und das ist ein tolles Gefühl.“ Yippie!

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