Strom sparen fürs Klima in Frankfurt

Rund 100 Frankfurter Schulen haben sich um den Energiehaushalt verdient gemacht und fast eine Million Euro eingespart. Dafür gibt’s viel Lob – und auch Geld zurück.
Sie sind Energiespardetektive. Und natürlich Energiespardetektivinnen. Sie haben ermittelt, dass es hilft, wenn man beim Stoßlüften die Heizung abdreht, wenn man ausschaltbare Steckerleisten verwendet, statt Stand-by-Betrieb zu dulden. Und dass Aufkleber wie „Licht ausgeschaltet?“ durchaus helfen. Weil sie damit alle zusammen eine riesige Menge an klimaschädlichen Emissionen und auch Geld gespart haben, sind die Frankfurter Energiesparschulen am Donnerstag feierlich ausgezeichnet worden.
Insgesamt rund 3400 Megawattstunden Strom und 6300 Megawattstunden Wärme haben die knapp 100 Energiesparschulen im Programmjahr 2021 eingespart (2022 ist noch nicht ausgewertet). Macht zusammen 3600 Tonnen CO2 – und fast eine Million Euro. Alles in allem eine Menge Energie, die etwa 500 Familien ein Jahr lang versorgen kann.
Dafür gab es am Donnerstag viel Lob von Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD). „Die Frankfurter Energiesparschulen haben gezeigt, wie’s geht“, sagte sie beim Festakt im Goethegymnasium und überreichte stellvertretend für alle Teilnehmenden große Einsparzertifikate an Vertreterinnen und Vertreter von 33 Schulen. Außerdem gibt’s Geld. Die Hälfte der gesparten Summe geht an die beteiligten Schulen, die andere Hälfte fließt in die energetische Gebäudesanierung.
Der Verein Umweltlernen in Frankfurt füllt das Energiesparprogramm für Schulen mit Inhalt. Um die Ziele zu erreichen, bilden die Schulen Teams aus Energiebeauftragten, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern. Sie erkunden etwa mit Messgeräten die Schulgebäude, suchen Energielecks, halten die Augen offen für Einsparpotenziale – es geht auch ums Wassersparen – und motivieren die Schulgemeinde. Angeboten werden Energierundgänge durch die Schulhäuser, und auch auf die Schulhausverwalterinnen und -verwalter kommt es an. „Sie optimieren die Heizungseinstellungen, regeln die Lüftungsanlagen bedarfsgerecht und melden technische Probleme“, erläutert der Umweltlernen-Verein. Er stellt den Verwaltungen einen Energiecoach zur Seite. Auf den Posten hat es übrigens jüngst ein früherer Schüler der Schule am Ried geschafft. Er machte einst bei den stimmungsvollen Solarrennen des Vereins mit – und blieb am Ball.
„Ein großartiges Zeichen“, lobte Dezernentin Weber, was die 100 Schulen geleistet haben. „Und die restlichen 68 kriegen wir auch noch“, kündigte sie an. Jede eingesparte Kilowattstunde sei ein Beitrag zum Ziel, den Frankfurter Energiebedarf bis 2035 ganz aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.
Apropos großartig: Zum Auftakt des Nachmittags spielte ein junges Quartett der Goetheschule „Bohemian Rhapsody“ von Queen auf vier Violinen. Was da an Energie rüberkam, war im weiteren Verlauf der Veranstaltung schwer zu toppen. Fabelhaft.