Streik in Frankfurt

Das sagen die Streikenden
Erieherin: Luisa Gutjahr, 36 , arbeitet als Erzieherin bei Kita Frankfurt. „Ich bin seit so vielen Jahren in dem Beruf und habe eigentlich noch nie so einen personellen Engstand erlebt“, sagt die 36-Jährige. Deshalb fordert sie bessere Rahmenbedingungen, „sodass es ein attraktiver Beruf ist, den viele Menschen, Frauen sowie Männer, wählen möchten.“ Sie hofft, dass dadurch auch die Kinder bessere Perspektiven erlangen. Die Gruppen müssten kleiner werden und nicht immer nur von einem Erzieher alleine betreut werden, damit die Kinder „ gut versorgt sind und man den Beruf so ausüben kann, wie man sich das gerne vorstellt“.
Feuerwehrmann: Stani, 32 , ist bei der Feuerwehr Offenbach tätig. Er stellt klar: „Für die Angestellten muss man ganz klar sagen, dass die Belastung vor allem im Rettungsdienst extrem gestiegen ist und dadurch die Tarifforderungen von 10,5 Prozent, ein absolutes Minimum sein sollte.“ Von der Feuerwehr fanden sich auch Verbeamtete vor dem Gewerkschaftshaus ein, die zwar bereits eine – wie sie finden, auch nicht ausreichende – Erhöhung erhalten haben, die nun aber dennoch solidarisch für ihre Kolleg:innen streiken, „die tatsächlich die Rettungswagen fahren und die Sicherheit der Stadt weiterhin gewährleisten“, sagt der 32-Jährige.
Erzieherin Anja Minrath, 50 , arbeitet seit 27 Jahren bei Kita Frankfurt. Auch für sie ist der Personalmangel das größte Problem.„Die Kolleg:innen sind überlastet, viele sind krank und man muss dann trotzdem die Anforderungen erfüllen“ erzählt sie. Minrath spricht über die anstrengende Lage, welche fast schon als Alltag bezeichnet werden kann: „An manchen Tagen ist es so, dass es wie eine Pflegeanstalt ist, wo gewickelt wird, gefüttert wird, getröstet wird und das wars.“ Sie fordert deshalb „mehr Personal, mehr Gehalt wegen der hohen Anforderungen und mehr Vorbereitungszeit“, auch diese sei für die Erzieher:innen wichtig.
Marco Eiler, 50 , ist freigestelltes Betriebsratsmitglied bei der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH. Er kümmert sich um die Arbeitnehmervertreter des Unternehmens und demonstriert am Freitagvormittag für „mehr Geld, für bessere Rahmenbedingungen und für eine kurze Laufzeit“. Eiler berichtet zudem von den Themen, die beim Betriebsrat auf der Agenda stehen und räumt ein, wo noch etwas verbessert werden könnte: „Wir müssen Mitarbeiter besser ansprechen, die Akquise muss anders laufen.“ Besonders bezüglich zukünftiger Veränderungen sei es „unheimlich wichtig, vieles transparent zu halten“.
Aufgezeichnet von
Katharina Kleint


