Auch Frankfurt betroffen: Verdi ruft an acht Flughäfen zum ganztägigen Warnstreik auf

Verdi ruft zu nahezu flächendeckendem Warnstreik auf. Der Grund ist die anhaltende Tarifverhandlung für Sicherheitskräfte verschiedener Flughäfen.
Frankfurt – Die Gewerkschaft Verdi ruft erneut am Dienstag (22.03.22) zu einem Warnstreik auf. Somit legen Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich den ganzen Tag ihre Arbeit nieder. Flugpassagiere müssen sich auf erhebliche Behinderungen einstellen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt werden wegen fehlender Kontrollen erneut keine Passagiere zusteigen können, wie der Betreiber Fraport am Montag mitteilte. Lediglich Transitreisende würden abgefertigt. Auch Personal an den Flughäfen in Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf und Köln/Bonn nimmt ebenfalls an dem Warnstreik teil.
Verdi verhandelt momentan für rund 25.000 Angestellte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Ihre Forderung ist eine Lohnerhöhung. Diese soll mindestens einen Euro pro Stunde betragen und zwölf Monate laufen. Zudem soll eine Angleichung des Lohns durchgesetzt werden. Der Lohn von der Luftsicherheitsassistenz (Fluggastkontrolle) ist momentan höher als der von Luftsicherheitskräften Fracht und Personen/Warenkontrolle mit behördlicher Prüfung. Auch in anderen Bereichen der Luftsicherheitsbranche soll es zu bundesweiten Angleichungen kommen.
Streiks an Deutschen Flughäfen: Verdi kritisiert BDLS-Angebot
In der vergangenen Woche waren die ebenfalls von Warnstreiks begleiteten Tarifgespräche ohne Ergebnis geblieben. Das ist nicht der erste Fall, in dem mit Streiks versucht wird, Forderungen durchzusetzen. Erst vor kurzem rief Verdi zu einem Kita-Streik auf. Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper äußert sich zu den bisherigen Verhandlungen: „Wir sind in den Verhandlungen bei der Angleichung der regionalen Löhne und der Angleichung Ost an West weitergekommen. Aber bei der Lohnerhöhung sind die Arbeitgeber mit ihrem Angebot weit unter der Forderung der Beschäftigten geblieben. Außerdem wollen die Arbeitgeber Nullmonate durchsetzen.“

„Die Arbeitgeber haben es versäumt, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, das die Preisentwicklung aufgreift und dafür sorgt, dass die Arbeit für qualifizierte Fachkräfte im Luftsicherheitsbereich attraktiv bleibt“, ergänzt Pieper. Bisher hat das BDSL nur 38 Cent mehr pro Stunde angeboten. Für Donnerstag (24.03.22) ist ein neuer Verhandlungstermin vereinbart. (fh/dpa)