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Streik am Frankfurter Flughafen: 137 000 Menschen betroffen

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Von: Madeleine Reckmann

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Warnstreik von Verdi am Flughafen
Warnstreik von Verdi am Flughafen © Rolf Oeser

Streik legt Flughafen Frankfurt lahm und in Wiesbaden fahren die Busse nicht.

Tausende Mitarbeiter:innen des öffentlichen Dienstes haben am Freitag die Arbeit niedergelegt. Schwerpunkt des Warnstreiks waren Frankfurt und Umgebung. Betroffen war neben dem Flughafen vor allem der öffentliche Personennahverkehr. Am Flughafen, im Straßenbahndepot und vor dem Gewerkschaftshaus fanden Kundgebungen statt.

Am Flughafen wurden die meisten Flüge annulliert. Ausnahme waren Fracht- und Hilfsgüter für die Türkei und Syrien. „Im Plan stehen für heute zwölf Flugbewegungen“, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Eigentlich waren am Freitag 1005 Flugbewegungen geplant. Fraport sprach von 137 000 betroffenen Passagier:innen. Nur vereinzelt tauchten am Morgen Passagier:innen im Terminal auf – die hatten zu spät von dem Warnstreik erfahren.

Neben Frankfurt wurden fast alle anderen Flughäfen in Deutschland bestreikt. Der Flughafenverband ADV sprach von einer „beispiellosen Eskalation“. Für Frankfurt war der Zeitpunkt besonders bitter: Am Mittwoch hatte ein Bagger ein Glasfaserkabel durchtrennt und damit eine IT-Störung verursacht, die zahlreiche Maschinen am Boden hielt. Die Lufthansa will die Chaostage möglichst schnell hinter sich lassen. „Wir starten am Samstag sofort wieder in den Regelbetrieb“, kündigte ein Sprecher an.

In Wiesbaden hat gestern kein Bus des städtischen Verkehrsunternehmens Eswe Fahrgäste befördert. Streikende hatten seit dem frühen Morgen die Einfahrt des Betriebshofs in der Gartenfeldstraße mit Bussen versperrt, so dass kein Bus rein- oder rausfahren konnte. Auch die Busse der Mainzer Mobilität fuhren nicht bis in die Innenstadt, sondern stoppten in Wiesbaden-Ost. Nach Auskunft des Verdi-Geschäftführers für Wiesbaden, Marcel Schmelz, beteiligten sich 450 Eswe-Beschäftigte an dem Warnstreik, der bis 3 Uhr in der Nacht zum Samstag angekündigt war. „Die Stimmung ist kämpferisch, die Busfahrer leiden sehr unter der Inflation“, sagte Schmelz der FR. Die Linke und die SPD in Wiesbaden solidarisierten sich mit den Streikenden. Ein Sprecher der Eswe Verkehr kündigte für den heutigen Samstag wieder normalen Betrieb nach Fahrplan an.

Arbeitsniederlegungen gab es Verdi zufolge auch in den Stadtverwaltungen Frankfurts und der umliegenden Landkreise, beim Energieversorger Mainova, der Stadtreinigung FES, in Kitas, Altenheimen und einem Krankenhaus in Offenbach. dpa/mre

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