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OB-Wahl Frankfurt: Stichwahl mit Becker und Josef

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Von: Timur Tinç, Christoph Manus, Sandra Busch, Georg Leppert, Florian Leclerc

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Einer von ihnen wird Frankfurter Oberbürgermeister: Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD)
Einer von ihnen wird Frankfurter Oberbürgermeister: Uwe Becker (CDU, links) und Mike Josef (SPD). © Renate Hoyer

Bei der OB-Wahl in Frankfurt setzen sich der CDU- und SPD-Kandidat durch. Manuela Rottmann von den Grünen scheitert knapp am Einzug in die Stichwahl.

Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) gehen in die Stichwahl, Manuela Rottmann (Grüne) ist ausgeschieden. Das ist am Sonntagabend das Ergebnis der OB-Wahl in Frankfurt. Seit langem verlieren damit die Grünen erstmals wieder eine Wahl in Frankfurt. Becker geht nun mit rund zehn Prozentpunkten Vorsprung auf Josef in die Stichwahl am 26. März. Den vierten Platz eroberte sich der Bahnbabo.

508 510 Frankfurterinnen und Frankfurter waren am Sonntag aufgerufen, über die Nachfolge von Peter Feldmann abzustimmen. Er war im November von den Bürger:innen abgewählt worden. Damals hatte die Wahlbeteiligung bei 41,9 Prozent gelegen, am Sonntag beteiligten sich 40,4 Prozent bei der Wahl der Nachfolge.

Wahlsieger Becker, der nicht der Römer-Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt angehört, zeigte sich im Römer sichtlich erfreut vom Ergebnis von 34,5 Prozent. „Das zeigt, dass die Frankfurterinnen und Frankfurter einen echten Neuanfang wollen.“ In den kommenden drei Wochen wolle er weiter „fleißig in den Stadtteilen bei den Menschen sein“, kündigte er an. Der Römer-Koalition stellte er ein schlechtes Zeugnis aus. Diese sei bei den entscheidenden Themen zerstritten. Er wolle auf die Koalition zugehen und ihr ein Angebot machen, „damit diese Stadt wieder vorankommt“.

Für Josef, der auf 24 Prozent der Stimmen kommt, ist mit dem Einzug in die Stichwahl „das erste Ziel erreicht. Ich bin glücklich.“ In der Stichwahl „ist alles offen“. Auch er will in den nächsten drei Wochen „Volldampf geben“. Und er will die Grünen-Wähler:innen von sich überzeugen. „Mit Klimaschutz, bezahlbarem Wohnraum, Mobilitätswende.“

Verliererin ist an diesem Abend Manuela Rottmann. Die Grünen sind stärkste Kraft im Römer, Rottmann verpasste den Einzug in die Stichwahl knapp, liegt 2,7 Prozentpunkte hinter Josef. Aber „ich bin nicht enttäuscht“, sagte sie. Man habe im Vergleich zur letzten OB-Wahl viele Wähler:innen gewinnen können. „Becker und Josef sind in Frankfurt bekannter, wir hatten wenig Zeit zum Aufholen“, sagte Rottmann. Wie es mit ihr weitergeht, das weiß sie noch nicht. Ihren Posten als Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium hatte sie für die OB-Wahl aufgegeben. „Machen Sie sich um mich aber keine Sorgen.“ Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) bedauerte das Ausscheiden Rottmanns. „Sehr schade, aber ein gutes Ergebnis für Manuela.“ Ob die Grünen zur Wahl von Josef aufrufen werden, ist noch unklar.

17 weitere Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich um das OB-Amt beworben. Auf Platz vier landete Peter Wirth, der Bahnbabo mit knapp über fünf Prozent. Das Ergebnis „macht mich stolz“, sagte er. Dahinter dann Daniela Mehler-Würzbach (Linke), Maja Wolff (unabhängig) und Yanki Pürsün (FDP). Mehler-Würzbach ist mit dem Ergebnis von 3,6 Prozent zufrieden. „Mehr als Pürsün, das ist gut, das war ein Ziel.“ Auch Linken-Fraktionschef Michael Müller war zufrieden, denn es sei eine auf drei zugespitzte Wahl gewesen, „das macht es für uns schwer“. Das „Potpourri“ aus 20 Kandidat:innen sei zudem erschwerend hinzugekommen.

FDP-Kandidat Pürsün zeigte sich über seine 2,8 Prozent nicht enttäuscht. Eine OB-Wahl sei besonders. „Viele Menschen stimmen strategisch ab. FDP-Wählerinnen und -Wähler sind dafür besonders bekannt.“

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