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Kommentar
Stein um Stein zur Mobilitätswende
- vonFlorian Leclercschließen
Ein Meilenstein zur Mobilitätswende ist der Fahrplanwechsel sicherlich nicht. Ein anderes Mittel wäre gewichtiger. Ein Kommentar.
Meilenstein. Das geht einem so leicht über die Lippen. Der Fahrplanwechsel als Meilenstein der Mobilitätswende. Klingt, als schritte die Mobilitätswende mit Siebenmeilenstiefeln voran, in eine Welt ohne abgasproduzierende Fahrzeuge. Doch das Bild trügt. Nach dem Fahrplanwechsel fahren sieben Prozent der Frankfurter Busse elektrisch. 29 von rund 370 Bussen. Das ist kein Meilenstein. Das sind Steinchen.
90 Prozent hätte einen anderen Klang, einen Kirchenglockenklang. Sieben Prozent klingt wie der stumpfe Tritt auf der mühsamen Wanderung. Auf der müssten auch die Autofahrerinnen und Autofahrer mitlaufen. Was sie nicht in Massen tun. 376 000 Beschäftigte pendeln täglich nach Frankfurt, vier von fünf sitzen im eigenen Auto.
Das Auto, es ist in diesen Pandemiezeiten bei vielen das Verkehrsmittel der Wahl, in der unbegründeten Sorge, sich in Bus oder Bahn mit dem Virus anzustecken. Dabei sind Bus und Bahn sicher, mit Abstandhalten, Masketragen und Händewaschen zu Hause.
Metrobusse, Expressbusse, 29 Elektrobusse, diese Steinchen, voreinander gelegt, ergeben ein Stückchen Strecke zur Mobilitätswende. Ein Brocken, von dem aus sich das ferne Ziel besser sehen ließe, ein Hinkelstein, wäre die City-Maut, von vielen Städten erprobt und empfohlen. Kein Mensch, der nicht muss, fährt mit dem Auto in die City von London. Kein Mensch, der nicht muss, sollte mit dem Auto in die Innenstadt von Frankfurt fahren.
Einige Parteien haben das begriffen. Andere lassen ihre Mitglieder ins eigene Auto steigen, wo der IHK-Hörfunk läuft.