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Stadt will sich um Erhalt bemühen

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Von: Michael Forst

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Nach wie vor wird nach einer Lösungen für die Porzellan-Manufaktur gesucht. Die Wirtschaftsdezernentin möchte dem Insolvenzverwalter dabei helfen.

Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) hat zugesagt, den Insolvenzverwalter bei der Rettung der Höchster Porzellan-Manufaktur 1746 zu unterstützen. Das erklärte sie auf Anfrage dieser Zeitung. Die aktuelle wirtschaftliche Lage des Traditionsunternehmens nannte Wüst „besorgniserregend“. Die einzigartige Handwerkskunst sei weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und ein Identifikationssymbol für Frankfurt und den Frankfurter Westen.

Gehälter zunächst gesichert

Am Freitag hatte der vom Amtsgericht Frankfurt zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannte Rechtsanwalt Frank Schmitt von Schultze & Braun gemeldet, dass die zweitälteste Porzellanmanufaktur Deutschlands einen Insolvenzantrag gestellt hat. Er sei bestrebt, die Produktion der Manufaktur am Höchster Stadtpark aufrechtzuerhalten. Die Löhne und Gehälter der zehn Mitarbeiter:innen seien über das Insolvenzgeld gesichert. Um die Schließung zu vermeiden, bedürfe es nun „eines völlig neuen Konzeptes oder des Verkaufs an einen Investor“.

Wie die Wirtschaftsdezernentin erklärte, sei der Fortbestand der Manufaktur von regionaler und vor allem lokaler Bedeutung. Welche Hilfestellung vonseiten der Stadt konkret erfolgen könnte, gelte es schnellstmöglich zu prüfen. Sie stehe „Gesprächen offen gegenüber und unterstütze nachhaltige Konzepte zum Erhalt der Manufaktur in Höchst“, betonte Wüst.

Die CDU im für den Frankfurter Westen zuständigen Ortsbeirat 6 hat das Thema auf die Tagesordnung für die nächste Sitzung des Stadtteilparlaments gerückt. Sie fordert in einem Antrag den Magistrat auf, „Lösungen zu finden, um eine unmittelbar bevorstehende Schließung der einzigen Porzellanmanufaktur Hessens zu vermeiden“. Dafür solle er umgehend das Gespräch mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter zu suchen und alle Anstrengungen unternehmen, um die Porzellanmanufaktur und die Arbeitsplätze am Standort Höchst zu erhalten. Die Wirtschaftsförderung solle bei der dringenden Suche nach einem neuen Investor und der Erarbeitung eines neuen Konzepts unterstützt werden, fordert die CDU weiter.

„Es braucht ein gutes Konzept, um einen Investor zu überzeugen“, erklärte Antragstellerin Susanne Serke auf Anfrage. „In diesen schwierigen Zeiten dürften die möglichen Käufer nicht gerade Schlange stehen.“

Bereits vor vier Jahren, im Juni 2018, war das Vorgängerunternehmen, die Traditionsmanufaktur Höchster Porzellan insolvent gegangen und von der Höchster Porzellan-Manufaktur 1746 eines taiwanesischen Investors übernommen worden. Dessen Ziel war es, der Marke neue Käuferschichten zu erschließen und sie als Lifestyle-Produkt auch bei jungen, wohlhabenden Kunden zu etablieren.

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