SPD in Frankfurt: Lob vom Parteichef

Die SPD holt Lars Klingbeil nach Frankfurt. Der macht Werbung für Mike Josef
Wenn es wichtig wird, dann rücken die Frankfurter Sozialdemokrat:innen zusammen – und zwar im Wortsinn. In der Naxoshalle ist es am Mittwoch extrem voll. Alle Tische sind besetzt, die Leute stehen bis zur Rückwand der alten Industriehalle – und das, obwohl der politische Aschermittwoch nicht etwa abends begangen wird, sondern vormittags um 11 Uhr.
Dass so viele Leute gekommen sind, mag an Lars Klingbeil liegen, dem Parteichef, der als Hauptredner in Frankfurt gastiert. Es dürfte aber vor allem damit zu tun haben, dass es für Mike Josef gerade in die ganz entscheidende Phase geht. Noch anderthalb Wochen bis zur OB-Wahl, und der SPD-Kandidat sagt klar: „Es wird ganz eng.“
Josef unternimmt in der Naxoshalle eine rund 20-minütige Tour durch die Kommunalpolitik. Der Mietenstopp bei der ABG? Müsse verlängert werden, damit sich die Menschen das Leben in der Stadt weiterhin leisten könnten. Die Binding-Brauerei? Gehöre nach Frankfurt, und sollte jemand darauf spekulieren, dass auf dem Gelände im südlichen Sachsenhausen teure Wohnungen gebaut werden dürften – daraus werde definitiv nichts. Schulen und Kitas? Es brauche viele neue Einrichtungen, eine Milliarde Euro werde er dafür zur Verfügung stellen.
Das alles klingt abgeklärt und souverän, aber nicht allzu aggressiv für einen Aschermittwoch. Die Namen seiner Konkurrent:innen nimmt Josef nicht einmal in den Mund.
Und Klingbeil? Hält eine eher zahme Rede, das gebiete die Weltlage mit den zahlreichen Krisen, sagt der Vorsitzende. Die Waffenlieferungen an die Ukraine verteidigt er, die AfD bezeichnet er als „Schande für Deutschland“, und über Mike Josef sagt er: „Du verkörperst das moderne Deutschland.“ Und in der Naxoshalle wird gejubelt.