Eigentümer der Villa Meister warten auf ein Kaufangebot

Die Cairos-Immobiliengruppe, der die Villa Meister in Sindlingen mitsamt Park gehört, wirft der Stadt Inaktivität vor. Die Stadt hatte zwar ein Kaufinteresse für das Areal bekundet – doch die Eigentümer warten nach eigenen Angaben immer noch auf ein Angebot.
Marcus Bube, Geschäftsführer der Cairos-Immobiliengruppe, der das Anwesen der Villa Meister in Sindlingen mit dem dazugehörigem Park gehört, wirft der Stadt Frankfurt Inaktivität vor. Die Stadt hatte zwar ein Kaufinteresse für das Areal bekundet – doch die Eigentümer warten nach eigenen Angaben immer noch auf ein Angebot.
„Wir wollen gerne in den Dialog gehen und das Thema besprechen – doch die Stadt stellt sich tot“, erklärt Bube auf Anfrage. Es sei dem Magistrat bekannt, „was wir hier drei Jahre lang gemacht haben, und die Stadt kennt auch den Kaufpreis“. Der Geschäftsführer nennt es „befremdlich, dass die Stadt einerseits kaufen wolle, andererseits aber keine Gespräche führe“. Diese Warteschleife sei „sehr unbefriedigend“.
Die damals noch von der CDU mitregierte Stadt hatte vor Jahren, als die Erbengemeinschaft der Familie von Meister das etwa zwei Hektar große Anwesen verkaufte, ihr Vorverkaufsrecht nicht wahrgenommen und den Erwerb der Grünanlage und der historischen Gebäude der Immobiliengesellschaft überlassen.
„Wir sind mit sehr viel Energie gestartet und haben viel Geld investiert, um etwas Schönes aufzubauen“, sagt Marcus Bube. Sein Unternehmen plane, die Altbauten wie Villa, Gärtnerhaus und Orangerie zu sanieren und zusätzlich eine Tiefgarage und sieben Wohnhäuser entlang der Weinbergstraße zu errichten.
Doch das eine hänge vom anderen ab. Bube: „Wir sanieren nur, wenn der Nachverdichtung zugestimmt wird. Sonst rechnet es sich nicht.“ Trotzdem wurde mit der Sanierung des Gärtnerhauses begonnen. Warum? „Wir wollen damit zeigen, wie unser Vorgehen ist und Vertrauen aufbauen“, sagt Bube. In enger Abstimmung mit der Landesdenkmalbehörde sei die Fassade renoviert worden. Derzeit, so berichtet Bube, werden die Fenster erneuert und der Innenausbau vorangetrieben.
„Das werden wir fertig machen“, sagt er. Ursprünglich sollte das Haus erst einmal als Projektbüro für die weiteren Arbeiten dienen. Allerdings seien die Absprachen mit den Genehmigungsbehörden noch nicht so weit gediehen, dass ein Bauantrag gestellt wurde. Sollte es keine Genehmigung für die von Cairos geplanten Neubauten geben, so macht Marcus Bube deutlich, entfällt auch die Sanierung. „Dann müssen wir sehen, wie wir das Gelände nutzen“, erklärt er. Dann sei eine langfristige Vermietung von Flächen vorstellbar. „Es liegt alles bei der Stadt“, so Bube.
Die habe sich im übrigen danach erkundigt, ob Flächen entlang der Weinbergstraße angemietet werden könnten, um dort Wohncontainer für Flüchtlinge aufzustellen. Auf Anfrage nach diesem Detail, gibt es von der Sprecherin des Sozialdezernats Miriam Bandar nur eine ausweichende Antwort: „Zu der Meistervilla in Sindlingen führen wir keinerlei Verhandlungen mit dem Eigentümer und können daher auch nichts dazu sagen.“ Anfragen, warum die Stadt trotz Kaufinteresse bisher noch nicht aktiv geworden ist, bleiben gänzlich unbeantwortet.
Auf die Frage der SPD im Ortsbeirat 6 (Frankfurter Westen), wohin die denkmalgeschützte Pferdefigur auf der Gebäudespitze über dem Reitstall der Villa Meister verschwunden sei, sagt die Cairos-Sprecherin: „Die Figur liegt unversehrt und gut gesichert im Gebäude.“