Noch ein Sommer ohne Schatten

SECKBACH Stadt will vorerst nur grüne Wände auf dem Atzelbergplatz aufstellen
Um den Atzelbergplatz für zukünftige Hitzesommer zu wappnen, will die Stadt dort eine Pergola aufstellen. Das kündigt die Stadtregierung an. Schiebt in ihrer Ankündigung aber gleich noch hinterher: „Allerdings stehen aktuell keine Mittel zur Beauftragung und Umsetzung einer solchen Maßnahme zur Verfügung.“
Vielleicht werden sich nun der Eine oder die Andere wundern: Ist die Meldung nicht drei Jahre alt? Ja und Nein. Der Kreislauf aus Fordern, Begrüßen, Prüfen, Verweisen und Vertagen geht für den Atzelbergplatz in die nächste Runde. Alle Beteiligten wollen zwar ein Konzept, nach dem der Atzelbergplatz dauerhaft beschattet werden wird, umsetzen. Aber auch in diesem Jahr wird daraus wohl nichts.
Im Jahr 2018 hatte der Ortsbeirat 11 (Fechenheim, Riederwald, Seckbach) nach einem Antrag der SPD das erste Mal eine Beschattung für den Atzelbergplatz vorgeschlagen. „In Anbetracht der immer heißer werdenden Sommer ist es unabdingbar, dass das Sonnensegel schnellstmöglich installiert wird“, schrieben die Sozialdemokraten.
Der Atzelbergplatz ist für viele Menschen, insbesondere aus den Hochhäusern an der Atzelbergstraße ein wichtiger Treffpunkt. An heißen Sommertagen ist es auf dem betonierten Platz aber kaum auszuhalten. Darum sollte der Platz nach Vorstellung der SPD auch mit Blumenkübeln begrünt werden. Zwar sind einige Bäume gepflanzt worden, als der Platz saniert wurde. Die Baumkronen der jungen Bäume reichen aber nicht aus, um den Platz abzukühlen.
Die Stadt begrüßte den Vorschlag, ein Sonnensegel sei vorstellbar. Man müsse aber prüfen, ob Leitungen im Boden liegen oder das nahe gelegenen Hochhaus Windböen verursache, die für das Segel ein Problem werden könnten. Die Stadt kündigte Prüfungen an. Drei Monate später lehnte der Magistrat die Sonnensegel ab. Sie seien „im Hinblick auf Vandalismus, Diebstahl und Witterungsanfälligkeit zur Beschattung des Platzes ungeeignet“. Auch Sonnenschirme seien keine Alternative.
Auf Nachfrage des Ortsbeirats, wie denn der Platz dann auf andere Art und Weise verschattet werden könnte, schlug die Stadtregierung eine Pergola vor. „Mit entsprechender Begrünung oder gespannten Markisenstoffbahnen kann die Aufenthaltsqualität auf dem Platz deutlich verbessert werden“, hieß es damals. Der Magistrat kündigte an, zu prüfen, ob sich eine Pergola aufstellen ließe. Dann regte sich ein Jahr lang nichts.
Im Herbst 2021 bat der Ortsbeirat den Magistrat erneut, „Maßnahmen vorzuschlagen, mit denen der Atzelbergplatz endlich beschattet werden kann.“ Nach anderthalb Jahren kam nun die Antwort vom Magistrat: Der Vorschlag einer Beschattung wird „begrüßt“. „Favorisiert würde dabei die Installation einer Pergola im nordwestlichen Bereich des Platzes.“ Nur das Geld dafür fehle. Als Übergangslösung werde die Stadt aber zwei „Grüne Zimmer“ aufstellen. Das sind Sitzbänke mit einer begrünten Wand. „Die Möglichkeit des Einbaus von Sonnenschirmen wird darüber hinaus noch technisch geprüft.“