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Schulen sollen schneller gebaut werden

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FOTO TAGESSATZ © Rolf Oeser

Die Stabsstelle Schulbau stellt sich im Bildungsausschuss vor. Sie hat noch zwei freie Stellen.

Künftig könnte es in Frankfurt dauerhafte Standorte für Auslagerungen für Schulsanierungen geben. Das sagte am Montagabend Markus Radermacher, Leiter der Stabsstelle Schulbau. „Wir halten wenig davon, für eine Auslagerung einer Schule Container temporär aufzustellen, um sie dann wieder abzubauen“, so Radermacher. Dafür könnten sich seiner Meinung nach eine Modulbauweise anbieten. Geeignete Standorte seien auch schon identifiziert worden.

Radermacher war gestern Abend mit seinem Team in den Bildungsausschuss gekommen, um ihre Arbeit vorzustellen. „Unsere Aufgabe ist es, die geplante Schulbauoffensive zu konzipieren und koordinieren“, sagte er.

Die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt hat in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass es künftig in Frankfurt eine Schulbauoffensive geben soll, für die jährlich 150 Million Euro bereitgestellt werden sollen. Um dies zu realisieren, wurde zudem vereinbart, dass das seit 2017 arbeitende „Projektteam Schulbau beschleunigen“ ausgebaut wird. Aus diesem ist die Stabsstelle Schulbau hervorgegangen. Sie hat am 1. April 2022 ihre Arbeit aufgenommen. Derzeit besteht das Team aus fünf Mitarbeitern. Zwei Stellen sind noch vakant.

Konkrete Projekt konnte Markus Radermacher am Montag noch nicht präsentieren. Er führte aber aus, dass sein Team die Kommunikation zwischen den Akteuren verbessern und Transparenz sicherstellen wolle. Zudem würden alle wichtigen Daten aufbereitet und laufend aktualisiert, Bauaufgaben kategorisiert. Darüber hinaus würden die Mitarbeiter der Stabsstelle an Workshops teilnehmen und sich mit anderen Großstädten austauschen.

„Die Fülle unserer Aufgaben ist groß“, sagte Radermacher. Immerhin müssten in den kommenden Jahren in Frankfurt 28 neue Schulen gegründet, 14 000 neue Schulplätze geschaffen werden. „Deshalb müssen wir die Mehrplatzschaffung in den Fokus nehmen und schauen, wo uns Grundstücke zur Verfügung stehen“, so Radermacher. Dafür müsste man Projekte „priorisieren und filtern“. „Es wird aber kein Projekt vergessen“, versprach der Leiter der Stabsstelle. Auch Sanierungen und Erweiterungen dürften nicht aus dem Blick geraten. „Das ist ebenfalls Gegenstand der Bauoffensive.“

Rafaela Hartenstein, die Vorsitzende des Stadtelternbeirats, appellierte an die Ausschussmitglieder, Tempo beim Schulbau und auch bei den Sanierungen zu machen. „Die Schulen platzen aus allen Nähten und wissen nicht mehr, wo sie die ganzen Schüler unterbringen sollen“, sagte sie. Deshalb sei die Schulbauoffensive dringend notwendig. „Bis wir ihre Früchte ernten, wird es aber noch Jahre dauern.“ Sie forderte eine bessere Kommunikation, vereinfachte Bauverfahren sowie die Bereitstellung von Geld.

Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) wies daraufhin, dass nicht in kurzer Zeit das nachgeholt werden könne, was in den 20 Jahren zuvor versäumt worden sei. „Wir haben den Schulentwicklungsplan fortgeschrieben und den Platzbedarf dokumentiert“, sagte Weber. „Jetzt gehen wir in die Umsetzung.“

Julia Frank, bildungspolitische Sprecherin der Grünen, sagte: „Ich bin zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind.“

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