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„Endlich wieder normal leben“: Frankfurter Schlemmermarkt kehrt aus Corona-Pause zurück

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Von: Thomas J. Schmidt

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Tanzeinlagen auf dem Schlemmermarkt in Frankfurt.
Tanzeinlagen auf dem Schlemmermarkt in Frankfurt. © Bernd Kammerer

Mit Tanzfläche, Cocktails und Steaks: Nach zwei Jahren Corona-Pause ist der Schlemmermarkt vor der Kleinmarkthalle in Frankfurt wieder da.

Frankfurt – René und Claudia Kreissl sowie Robert und Andrea Lehmann haben lange gewartet. „Zwei Jahre“, sagt René Kreissl. „Dabei sind wir keine Stammbesucher.“ Aber es sollte ein besonderes Ereignis sein: „Es ist ein Gutschein zu einer Geburtstagsfeier im Schlemmermarkt, der vor mehr als zwei Jahren ausgestellt wurde“, erläutert seine Frau. Jetzt stoßen die Ehepaare mit Prosecco an. Sie waren am Samstag (07.05.2022) zum Schlemmermarkt vor der Kleinmarkthalle gekommen, der nach zwei Jahren das erste Mal wieder in Frankfurt stattfand.

„Endlich wieder normal leben“, sagt Robert Lehmann. Ganz normal ist es noch nicht. An einem der fünf Stände, die vor der Kleinmarkthalle aufgebaut sind, meint ein Verkäufer, dass etwas weniger los sei als vor der Corona-Pandemie. „Es ist ja auch noch früh“, sagt er, gegen 11.30 Uhr. „Die Stoßzeit ist gegen Mittag.“

In der Tat, am Nachmittag füllte sich der Platz und wie vor der Pandemie feierten die Frankfurter sogar mit Tänzen auf der kleinen Fläche vor den Ständen. Immerhin, es war etwas mehr Platz als vor der Pandemie. Denn, wie Anja-Katharina Mänz, die Pächterin der Terrasse des Rollanderhofs, aus der erhöhten Position feststellte, „es sind nur fünf der sechs Stände aufgebaut“. Vor der Pandemie sei es manchmal wild zugegangen, die Kunden seien kaum mehr in die Kleinmarkthalle gekommen.

Schlemmermarkt in Frankfurt: „Gehört einfach dazu“

„Vielleicht wird es jetzt etwas gesitteter. Die Menschen sollten weiter Abstand halten.“ Dennoch ist sie froh, dass die Normalität zurückkehrt. „Wir hatten zeitweise nur Flaschen verkaufen dürfen, jetzt können wir wieder Gastronomie anbieten und das ist gut so.“ Sowohl auf der Terrasse als auch am großen Stand des Rollanderhofs vor der Halle lief das Geschäft am ersten offenen Schlemmermarkt gut.

Auch die anderen Standbetreiber waren zufrieden. Für Maximilian Hein „aus Sachsenhausen“, wie er hinzufügt, war es eher Vergnügen als Arbeit. In der dunklen Schürze von Alasti Catering, mit weißem Hemd stand der Mitarbeiter hinter dem Tresen und mischte Getränke: sieben Euro, plus drei Euro Glaspfand, garniert mit Orangen und auf Wunsch mit Eiswürfeln versehen. „Ich bin eine Aushilfe. Ich habe früher für Alasti gearbeitet und der Chef hat mich angerufen, ob ich heute einspringen kann“, erzählt er. Die Stimmung auf dem Markt sei gut, die Leute seien entspannt und es sei Frühling.

Schlemmermarkt in Frankfurt: „Leute sind sehr froh, dass wir wieder da sind“

Das findet auch Georgios Asimyadis, Inhaber von „Teo’s Delikatessen“. Der Stand dieses Unternehmens ist, wie die anderen, eine Ausweitung des in der Kleinmarkthalle befindlichen Geschäfts. „Die Leute sind sehr froh, dass wir wieder da sind“, sagt Asimyadis. Hoffentlich kehre die Normalität dauerhaft zurück.

Nebenan, bei „Else Kalbskopp“ bruzzelt Patrick Adam Würstchen und Steaks auf dem offenen Grill, manchmal steigen Rauchschwaden auf. Vor dem Stand stehen die Kunden Schlange. Denn Hunger hat natürlich fast jeder. Auch Heike Lohnstein, Sarah Waldmann, Marty Sittig und Brigitte Graf. Die vier Freundinnen haben den Schlemmermarkt vermisst. „Wir kommen eigentlich immer her, wenn wir zuvor auf dem Flohmarkt waren“, sagt Heike Lohnstein.

Frankfurt: Auch Flohmarkt am Mainufer wieder geöffnet

Nun, der Flohmarkt am Mainufer hatte am Samstag auch wieder geöffnet. „Er ist noch etwas kleiner als in den Vorjahren“, hat Marty Sittig beobachtet. Aber vielleicht normalisiere sich das auch bald. „Wir waren vor der Pandemie alle zwei Wochen auf dem Flohmarkt in Sachsenhausen und sind dann über den Eisernen Steg hierher zur Kleinmarkthalle geschlendert“, berichtet Lohnstein.

„Das gehört zu einem schönen Samstag.“ Jetzt ist das alles wieder möglich. „Das ist ein richtig gutes Frankfurt-Feeling“, findet Sarah Waldmann. (Thomas J. Schmidt)

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