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Widerstand im Süden gegen Mainkai-Sperrung

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Von: Sebastian Theuner

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Fahren noch nebeneinander. Autos und Räder am Mainkai.
Fahren noch nebeneinander. Autos und Räder am Mainkai. © Monika Müller

Der Ortsbeirat 5 befürchtet volle Straßen und drängt den Magistrat zur Offenlegung von Verkehrsdaten und -konzepten.

Gegen die geplante Sperrung des Mainkais ab den Sommerferien regt sich Widerstand im Frankfurter Süden. Der Ortsbeirat 5 (Niederrad, Oberrad, Sachsenhausen) fordert den Magistrat geschlossen auf, sicherzustellen, dass die Sperrung nicht zu einer verstärkten Verkehrsbelastung im Süden führt. Andernfalls sei von der Sperrung abzusehen. Ebenso müssten die Verkehrsdaten der ersten Mainkai-Sperrung in den Jahren 2019 und 2020 offengelegt werden. Einen entsprechenden Antrag verabschiedete das Gremium auf seiner Sitzung am vergangenen Freitag.

Die Vorlage eingebracht hatten die Fraktionen der CDU und SPD im Ortsbeirat 5, der BFF-Abgeordnete Oliver Kimpel schloss sich als Antragsteller an. Das Papier bezieht sich auf einen Bericht des Magistrats von Anfang Mai. Darin heißt es, dass die Ergebnisse der Begleituntersuchung zu den Verkehrs-Auswirkungen während der ersten Sperrung 2019/20 „in Kürze zusammen mit dem Schlussbericht veröffentlicht“ würden.

Mit Blick auf die Sommerferien, die Ende Juli beginnen, schreibt der Magistrat, dass die Sperrung einer Hauptverkehrsachse mit einem Verkehrsaufkommen von zirka 20 000 Fahrzeugen pro Tag „niemals gänzlich ohne Verkehrsverlagerungen“ möglich sein wird. Derzeit werde ein Umleitungs-, beziehungsweise Umfahrungskonzept erarbeitet.

Für Martin-Benedikt Schäfer, Fraktionsvorsitzender der CDU im Ortsbeirat 5, sind die Pläne des Magistrats ein „Schlag ins Gesicht für alle Sachsenhäuser“. Bürgerinnen und Bürger sowie der Ortsbeirat hätten bislang keine Gelegenheit, Einfluss zu nehmen. Die Umverteilungskonzepte sollen „als vollendete Tatsachen präsentiert werden“, befürchtete Schäfer am Freitag.

Im Frankfurter Süden habe man mit der probeweisen Sperrung „schlechte Erfahrungen“ wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens gemacht. Solange die entsprechenden Daten nicht veröffentlicht und die Konzepte zur Umverteilung nicht vorgestellt seien, dürfe der Mainkai nicht erneut gesperrt werden, forderte Schäfer. Darüber hinaus erhofft sich der Ortsbeirat durch den Antrag auch eine Auskunft vom Magistrat, mit welchen Verkehrsbelastungen und -verlagerungen bei einer erneuten Sperrung zu rechnen sei.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Jan Binger sagte, es gebe einen Konsens im Ortsbeirat, dass eine Sperrung im Norden „nicht zu einer verkehrlichen Mehrbelastung im Süden führen“ dürfe. Der Magistrat müsse daher seine Pläne offenlegen und so eine Diskussion in der Öffentlichkeit ermöglichen. Dies forderte in der Bürgerfragestunde auch Jochem Heumann, Vorsitzender der CDU Sachsenhausen. Der Bericht des Magistrats lasse für den Stadtteil „Schlimmes befürchten.“ Daher müsse noch im Juni eine Bürgerversammlung einberufen werden.

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