Sorge über Pläne für Brückenspielplatz

Elterninitiative Sachsenhausen will bei vorgesehenen Umgestaltung beteiligt werden. Die Eltern befürchten, dass die Fläche während der Arbeiten für Monate gesperrt sein wird,
Der Brückenspielplatz soll für 1,5 Millionen Euro grunderneuert werden. Nachdem die Stadt vor kurzem angekündigt hatte, dass sie eine Bürgerbeteiligung plant, laufen im Stadtteil die Drähte heiß. Die Elterninitiative Sachsenhausen (E.I.S.), die als Trägerin der Jugendhilfe und ehrenamtlich geleiteter Verein auf dem Spielplatz ansässig ist, hatte seine Mitglieder, andere Jugendhilfeträger und Stadtteilpolitiker:innen zu einem Treffen eingeladen. In einem offenen Brief an die Stadt formuliert der Verein seine Wünsche und Forderungen.
Der offene Brief kam vor allem deshalb zustande, weil die E.I.S. eher zufällig von den Plänen der Stadt erfahren hatte. Schon im Herbst dieses Jahres soll der Entwurf für den neuen Spielplatz stehen soll. Das Grünflächenamt stellte das Vorhaben jüngst im Ortsbeirat vor.
„Wir verstehen nicht recht, warum das so schnell gehen muss“, sagt der Vorsitzende Sébastien Daudin. „Wir konnten uns noch gar nicht richtig darüber freuen, weil wir so enttäuscht sind, dass wir in keiner Art und Weise im Vorfeld im Sinne der Transparenz in die Planungen des Grünflächenamtes einbezogen wurden. Wir hätten uns hier gewünscht, als direkt Betroffene beteiligt zu werden, bevor die Phase 1 des Beteiligungsprozesses anfängt.“ Die E.I.S. erwischen die Neuigkeiten mitten in der Vorbereitung der Osterferienspiele.
Dabei ist der Verein glücklich darüber, dass der Spielplatz endlich verbessert werden soll. Die E.I.S., die in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen feiert, ist schon seit Jahrzehnten auf dem Areal vertreten. Zwei pädagogische Vollzeitstellen sorgen für tägliches Angebot auf dem Platz sowie für Ferienbetreuung in den Oster- und Sommerferien.
Der Initiative ist es zu verdanken, dass die Brückenstraße, die mitten über den Platz führt, in den 1980ern zur Spielstraße wurde und für den Autoverkehr gesperrt wurde. Jetzt brausen Radfahrer und Radfahrerinnen durch – Eltern sind besorgt, weil die Kinder vom Spielplatz auf den Weg laufen, auch der Basketballkorb steht genau dort, wo viel Fuß- und Radverkehr herrscht.
Dies wäre eines der Probleme, für die bei einer Neugestaltung eine Lösung gefunden werden könnte. Auch müsste ein funktionierender Bolzplatz geschaffen werden, nachdem der vorhandene jahrelang brach lag, weil sich Anwohnende über Lärm beschwert hatten.
Vor allem ein Satz, der bei der Vorstellung der Pläne im Ortsbeirat fiel, macht der E.I.S. Sorgen: „Die Dame vom Grünflächenamt sagte, nur die Bäumen sind unantastbar“, erinnert sich Daudin: „Da stellt sich für uns die Frage, ob unser Spielhaus zur Disposition steht.“ Ebenfalls unterzeichnet hat den offenen Brief Angelika von der Schulenburg, Stadtbezirksvorsteherin und Ortsbeirätin von den Grünen. Sie setzt sich mit einem Antrag dafür ein, dass die Wiese gegenüber vom jetzigen Spielplatz erhalten bleibt, da sie die einzige Grünfläche im Viertel sei.
Wichtig sei auch, so die Elterninitiative, dass der Spielplatz während der Umbauphase nicht über Monate komplett gesperrt ist. Denn dann gebe es gar keinen Spielplatz im Viertel mehr. „Das wäre eine schwierige Situation, sie würde angrenzende Kindereinrichtungen, Tagesmütter, Kinder und Anwohner vor besondere Herausforderungen stellen“, steht im offenen Brief.