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Schulweg zur Martin-Buber-Schule sichern

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Von: Sebastian Theuner

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Morgens herrscht am Sachsenhäuser Landwehrweg vor der Martin-Buber-Schule nach Angaben der Eltern ein Verkehrschaos.
Morgens herrscht am Sachsenhäuser Landwehrweg vor der Martin-Buber-Schule nach Angaben der Eltern ein Verkehrschaos. © christoph boeckheler*

Seit Jahren kämpfen die Eltern der Martin-Buber-Schule für einen sicheren Schulweg. Immer wieder komme es zu gefährlichen Situationen im Sachsenhäuser Landwehrweg. Die Stadt kündigt nun eine Begehung vor Ort an.

Der Weg zur Martin-Buber-Schule sei eine Katastrophe, sagt Miriam B. Die Mutter, die nicht namentlich genannt werden möchte, hat vier Kinder, zwei von ihnen besuchen die Grundschule im Sachsenhäuser Landwehrweg 301. Auf dem Weg dorthin sehen sie sich laut Miriam B. wie viele andere Schüler:innen „sehr gefährlichen Situationen“ im Straßenverkehr ausgesetzt. Die Mutter glaubt: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas Schlimmes passiert.“

Im Kern geht es um den Bürgersteig im Sachsenhäuser Landwehrweg. Dort führt der offizielle Schulweg entlang. Aus Richtung des Tennisvereins Lichtluftbad kommend gebe es teilweise gar keinen Bürgersteig – und wenn doch, dann sei er zu schmal und marode: „Zwei Schüler können dort nicht nebeneinander laufen“, sagt Miriam B., „sonst steht einer auf der Straße.“ Zu Schulbeginn und nach Unterrichtsende herrsche vor der Schule „Verkehrschaos“; Autos seien dort oft zu schnell unterwegs. Einen Hund habe es bereits erwischt.

Mit ihren Versuchen, etwas zu bewirken, rennen die Eltern gegen Mauern – so empfinden sie es. Seit acht Jahren setzen sie sich für einen sichereren Schulweg zur Grundschule ein. Immer wieder habe man das Gespräch mit Behörden wie dem Stadtschulamt und dem Verkehrsamt gesucht. Ohne Erfolg: „Die Verantwortlichkeiten werden hin und her geschoben.“

Vom Stadtschulamt habe es geheißen, dass es bereits einen Zebrastreifen und eine Bodenwelle vor der Schule gibt. Die Eltern aber fordern mehr: Eine Spielstraße im Bereich der Schule zum Beispiel. Auch eine Verbreiterung der Straße sei eine Option. Dafür müssten jedoch Grundstücke anliegender Schrebergärten verkleinert werden.

Mit einer weiteren Alternative beschäftigte sich der Ortsbeirat 5. Er schlug vor, den Schulweg zu erweitern. Vom Lerchesberg kommend, sollte auch die Verlängerung des Letzten Hasenpfades vorbei am Zweiten und Ersten Wartegäßchen bis zur Mündung in die Sachsenhäuser Landwehrstraße dazuzählen. Schüler:innen, die am Lerchesberg wohnen, müssen derzeit den deutlich längeren Weg über den Ziegelhüttenweg nehmen.

Den Wunsch des Ortsbeirates wies der Magistrat jedoch zurück – Schulwege festzulegen sei Sache der Schulleitung. Zudem müsse der Stichweg zwischen Erstem Wartegäßchen und Sachsenhäuser Landwehrstraße ausreichend breit und beleuchtet sein, um zum Schulweg erklärt werden zu können. Das antwortete Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) Anita Akmadza (CDU), Stadtverordnete und Mitglied im Ortsbeirat 5, in einer Fragestunde der Stadtverordnetenversammlung im November.

Ein Problem ist aus Sicht der Eltern auch, dass es mit dem geplanten Schulausbau nicht vorangeht. „Der liegt seit zehn Jahren auf Eis“, sagt Miriam B. Im jetzigen Bau würde die Heizung oft ausfallen, in der Turnhalle der Feuermelder nicht funktionieren. Von Jan Pasternack, Referent im Bildungsdezernat, heißt es, dass die Zukunft der Martin-Buber-Schule ein „sehr wichtiges Thema“ der Stadt sei. Die Planungen hätten aufgrund neuer Anforderungen 2021 überarbeitet werden müssen, vorgesehen sei ein Abriss und Neubau. Wann es so weit ist, könne man aber nicht sagen. Die Feuermelder hingegen hätten bei einem Probealarm im November einwandfrei funktioniert; die Heizung werde regelmäßig überprüft und gewartet. Auch könne eine Firma bei Bedarf per Ferndiagnose eingreifen.

Beim Schulweg wollen die Eltern hartnäckig bleiben – auch durch regelmäßige Mails an die Kinderbeauftragten, Ortsbeiräte oder das Bauamt. Mit dem Bildungsdezernat habe man sich nun auf eine erneute Schulwegsbegehung verständigt. „Anschließend werden die notwendigen Maßnahmen erörtert“, teilt Dezernatsreferent Pasternack mit. Für Miriam B. ein erster Erfolg – „auch wenn die letzten Begehungen nicht sehr viel gebracht haben“.

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