Haltestelle wird verlegt: Kein Wald auf dem Schweizer Platz
Der Magistrat lehnt Pläne ab, auf dem Platz einen „Tiny Forest“ anzulegen. Es wird auch keinen alternativen Standort für die Haltestelle geben.
Frankfurt – Bei der Umgestaltung des Schweizer Platzes in Frankfurt-Sachsenhausen wird die Straßenbahnhaltestelle in die Mitte des Platzes verlegt. Den Gegenvorschlag des Ortsbeirats 5, die Station zwischen Schweizer Platz und Schwanthalerstraße zu bauen, hat der Magistrat erneut abgelehnt. „Eine barrierefreie Straßenbahnhaltestelle zwischen der Schwanthalerstraße und dem Schweizer Platz wäre grundsätzlich zwar möglich, hätte aber verschiedene Nachteile“, ist in einer Stellungnahme zu lesen.
Dann müssten die Radwege direkt neben den Gleisen verlaufen: „ÖPNV-Gäste müssten also über den Radweg in die Straßenbahn einsteigen. Dementsprechend bestünde ein hohes Konfliktpotenzial. Radwege irgendwo anders unterzubringen wäre mit Blick auf den Baumbestand, die Gastronomieflächen und Gehwege sowie notwendigen Ladezonen wiederum nicht sinnig beziehungsweise gar nicht möglich“, schreibt die Stadt.

Darüber hinaus habe die Haltestelle auf dem Platz den Vorteil, dass dort der Aufzug zur U-Bahn ist. Der Umstieg sei somit barrierefreier möglich. Auch städtebaulich ergebe es Sinn, die alte Situation von vor dem U-Bahn-Ausbau in den 1980er Jahren wiederherzustellen: Damals sei die Station auf dem Schweizer – damals Gustav-Adolf-Platz – gewesen. Eine Alternativplanung bewertet der Magistrat als nicht zielführend.
Schweizer Platz in Frankfurt-Sachsenhausen: Neue Ampeln für mehr Sicherheit
Zu Bauarbeiten kommt es am Montag, 22. Mai, am Schweizer Platz. Die Stadt lässt temporäre Ampel aufstellen und die Haltelinie vorziehen, damit die vom Platz in die Schweizer Straße einfahrenden Fahrzeuge auf der Nord- und Südseite bei Rot frühzeitig halten. Kommende Straßenbahnen sind so besser wahrnehmbar. Zudem werden die Signalanlagen für die Tram verbessert.
Mit der Anpassung werde ein Unfallschwerpunkt beseitigt und die Situation für die Bahn verbessert, erklärt Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne). „Bis zur anstehenden Umgestaltung des Platzes, für die gerade der Realisierungswettbewerb läuft, schaffen wir so eine verbesserte Lösung und minimieren die Unfallgefahr.“
Um die bestehenden Unfall-Häufungspunkte zu beseitigen, ohne jedoch im Vorgriff auf die anstehende Umgestaltung des Schweizer Platzes teure Realisierungskosten zu generieren, wird eine provisorische Lösung umgesetzt. (bos)
Flächen auf dem Schweizer Platz in Frankfurt-Sachsenhausen entsiegeln
Auf dem Platz selbst sollen zwar Flächen entsiegelt und begrünt werden. Einen sogenannten Tiny Forest, wie ihn der Ortsbeirat ins Spiel gebracht hat, halten die Behörden jedoch „nicht für adäquat“. In der Mitte des Areals sei ein Waldbewuchs aufgrund der beengten Platzverhältnisse, der anfallenden Baumkontrolle und auch mit Blick auf die Verkehrssicherungspflicht ungeeignet. Eine besonders dichte Pflanzung verdecke die Sichtbeziehungen. Die Oberleitungen begrenzten das Raumangebot und müssten ständig freigehalten werden. Ein Rückzugsort für Tiere könnte der zentrale Platz auch kaum sein.

Den Kreisel mit allen bestehenden Verkehrsbeziehungen zu erhalten, hält die Stadt ebenfalls für keine gute Idee. Ziel sei ja mehr Verkehrssicherheit für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Zudem werde so die Verkehrssicherheit für Autofahrer beim Einfädeln in die Fahrlinie der Bahn erhöht.
Wichtig ist der Stadt vor allem eine bessere Aufenthaltsqualität. Autoverkehr, der über den östlichen und westlichen Teil des Schweizer Platzes fährt, stünde diesem Ziel entgegen. Mit der Planung aus der Machbarkeitsstudie ist die Chance am größten, den Kfz-Verkehr im Seitenbereich deutlich zu reduzieren. Das biete die Gelegenheit für eine entsprechende Platzgestaltung. (Stefanie Wehr und Boris Schlepper)