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Offen für die Umgestaltung

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Frankfurt am Main, 18.06.2019
Frankfurt am Main, 18.06.2019 © peter-juelich.com

Sachsenhausen Nun befragt auch FDP die Bürger zu Umbauplänen für Schweizer Platz

Man scheint sich im Stadtteil einig: Schweizer Straße und Schweizer Platz sollen ihr Flair auch nach dem geplanten verkehrstechnischen Umbau behalten. „Auf keinen Fall darf der Platz seinen Charakter verlieren“, betont eine Frau im Gespräch am FDP-Stand. „Und er sollte nicht in kreisrunde Radwege fragmentiert werden“, findet Angelika von der Schulenburg von den Grünen im Ortsbeirat 5 (Niederrad, Oberrad, Sachsenhausen). Sie schaut ebenfalls am FDP-Stand vorbei.

Nach einer ersten Umfrage der CDU im vergangenen Dezember hat nun auch die FDP ihre bis Ende Mai dauernde Umfrage zur Umgestaltung Schweizer Straße / Schweizer Platz gestartet. „Bisher haben sich über 300 Anwohner und 20 Gewerbetreibende vor Ort oder online daran beteiligt“, zieht Lino Munaretto eine erste Bilanz. Es zeichne sich ab: Die Mehrheit zeigt sich grundsätzlich aufgeschlossen, fühlt sich jedoch über die geplanten Änderungen noch nicht ausreichend informiert.

„Schweizer Straße und Schweizer Platz haben ein Update für die Zukunft verdient, deshalb stehen wir der Machbarkeitsstudie der Stadt Frankfurt offen gegenüber und wollen konstruktiv und kritisch zur Gestaltungsplanung beitragen“, betont Munaretto. Doch bei der Vorstellung vergangenen Dezember konnten coronabedingt nur wenige Bürger anwesend sein.

Die neue Verkehrsführung wird nach Munarettos Einschätzung bislang nur von einer knappen Mehrheit akzeptiert: 45 Prozent sprechen sich klar dagegen aus. Wie berichtet, sollen Autofahrer nicht mehr aus den Seitenstraßen in die Schweizer ein- oder umgekehrt von der Schweizer Straße in die Seitenstraßen abfahren können. Der Autoverkehr soll künftig der Straßenbahn über die Platzmitte folgen. Dafür soll der Kreisverkehr um eine Fahrspur verringert und hauptsächlich dem Radverkehr zur Verfügung gestellt werden.

„Insbesondere Anwohner und Gewerbetreibende in den Seitenstraßen wie etwa der Schneckenhofstraße fühlen sich alleingelassen“, stellt Munaretto fest. „Weniger Durchgangsverkehr durch die Schweizer Straße ist schon gut, da das mehr zum Flanieren einlädt“, findet Claudia Gramlich, Inhaberin des Feinkostgeschäfts „Il Gusto“. „Aber es sollten nicht noch mehr Parkplätze wegfallen, denn dann kommen Kunden für größere Einkäufe gar nicht mehr.“ Daher unterstützt sie den Antrag der Liberalen nach einer Quartiersgarage. „Wir wollen Straßen voller Leben und nicht voller Autos. Aber der Platz sollte als Ganzes wahrgenommen und auch von Fußgängern sicher und barrierefrei überquert werden können“, ergänzt Angelika von der Schulenburg von den Grünen.

Wie geht es weiter? „Wir werden die Stadt mit einem Antrag auffordern, die Machbarkeitsstudie vorzustellen und das für den kommenden Herbst angekündigte Beteiligungsverfahren transparent zu machen“, kündigt FDP-Politiker Munaretto an. „Wir werden auch beantragen, diese Seitenstraßen mit in die Neugestaltung einzubeziehen und dabei nicht zu vergessen.“

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