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Neue Toiletten im Frankfurter Süden

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Von: Sebastian Theuner

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Im Südbahnhof soll im Mai eine Unisex-Toilette eröffnen.
Im Südbahnhof soll im Mai eine Unisex-Toilette eröffnen. © christoph boeckheler*

Freude im Ortsbeirat 5 über Standorte am Walter-von-Cronberg-Platz, am Holbeinsteg und am Schaumainkau – aber auch Kritik an der geplanten Unisex-Anlage im Südbahnhof.

Der Ortsbezirk 5 (Niederrad, Oberrad, Sachsenhausen) erhält drei neue Toiletten: Am Walter-von-Cronberg-Platz, am Holbeinsteg auf der Seite des Museumsufers sowie am Schaumainkai auf Höhe der Untermainbrücke. Darüber informierten Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) und Thomas Huy, Mitarbeiter im Amt für Bau und Immobilien, auf der Sitzung des Ortsbeirates 5 am Freitagabend.

Das stadtweite Toilettenkonzept, dass die Stadtverordnetenversammlung Anfang März beschlossen hatte, sieht insgesamt 26 neue Standorte für öffentliche Toiletten in Frankfurt vor. Zudem werden mehrere Toilettenanlagen saniert, etwa am Schweizer Platz. Am Südbahnhof entsteht die erste öffentliche genderneutrale Toilette in der Stadt. Für den Spielplatz im Seehofpark ist eine Komposttoilette angedacht. 9,2 Millionen investiert die Stadt in den Neubau und die Sanierung öffentlicher Toilettenanlagen.

Das Konzept, das umgehend umgesetzt werden soll, sei ein „erster Schritt“, sagte Dezernentin Weber. Der Bedarf nach weiteren Standorten werde fortlaufend geprüft. Das ursprüngliche Konzept, das Webers Vorgänger Jan Schneider (CDU) entwickelt hatte, habe weder die Barrierefreiheit noch die Geschlechtergerechtigkeit ausreichend berücksichtigt.

Mehr Klos für Frauen

Laut Weber wird nun die Frankfurter Behindertenarbeitsgemeinschaft in die Planungen involviert; der Anteil von Frauen- zu Männertoiletten soll künftig ein Verhältnis von drei zu eins aufweisen.

Für Diskussionen auf der Sitzung sorgte insbesondere die genderneutrale Toilette am Südbahnhof, die Ende Mai fertig sein soll: Dort wird es drei Urinale, drei Toilettenkabinen und eine behindertengerechte Toilette geben, die von Angehörigen aller Geschlechter genutzt werden dürfen. Der Vorraum wird durch eine Glastür von außen einsehbar sein.

Dass die Urinale nur durch eine Trennwand, nicht aber räumlich von den Kabinen abgegrenzt sein werden, „finde ich als Frau doof“, sagte Angelika von der Schulenburg (Grüne). Unter älteren Menschen stoße die Unisex-Toilette auf Ablehnung, mahnte Seniorenbeirätin Margit Grohmann – ein Schutzraum für Frauen werde „ohne Grund aufgegeben.“ Die Niederräder Kinderbeauftrage Rebecca Suck begrüßte das Vorhaben – wenngleich sie die Bedenken verstehe.

Die Pläne seien vorab im Seniorenbeirat der Stadt vorgestellt worden, sagte Sylvia Weber, die Befürchtungen dabei weitestgehend zerstreut worden. Für mögliche Nachbesserungen wie die Installation von Türen vor den Urinalen zeigte sie sich jedoch offen, sofern diese erforderlich sein sollten.

Weitere Toilettenanlagen im Süden Frankfurts wurden auf der Sitzung am Affentorplatz und am Theodor-Stern-Kai sowie für den Stadtteil Niederrad angeregt.

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