Ideen fürs Schweizer Straßenfest

SACHSENHAUSEN Das Fest-Konzept soll für 2024 überarbeitet werden
Das Schweizer Straßenfest fällt in diesem Jahr bekanntlich aus. Der Grund: Es war unklar, wie die gestiegenen Kosten gedeckt werden können. Erst 2024 soll es wieder gefeiert werden. Der genaue Termin werde noch abgestimmt, teilt die Aktionsgemeinschaft Schweizer Straße (AGS) mit, die das Fest organisiert.
Und die beginnt nun mit der Planung. Damit es stattfinden kann und eventuell Kosten gesenkt werden können, solle das Fest „gründlich überarbeitet, modernisiert und gestrafft werden“. Ob die Bühnen verkleinert werden müssen oder eine von dreien wegfallen muss, sei noch unklar.
Die AGS sei offen für „neue Partner und Gestaltungsideen“. „Wir freuen uns sehr, wenn sich Firmen, Vereine oder auch Einzelpersonen einbringen möchten“, so Meyer. Die Stadt und die Wirtschaftsförderung wollten helfen. Die AGS sei zuversichtlich, dass nächstes Jahr gefeiert werden kann.
Ideen kommen auch von den Geschäftsleuten vor Ort. Zum Beispiel von Joseph Mafuefue, Inhaber der „Brillenbar“ auf der Schweizer Straße. Das Programm müsste zudem zeitgemäßer werden, findet er. „Es braucht ein frischeres Angebot, das junge Leute anzieht, die samstags abends Spaß haben wollen“, so der Augenoptiker.
Nicola Timm vom „Spielzeux“-Geschäft in der nahe gelegenen Oppenheimer Landstraße bringt einen verkaufsoffenen Sonntag ins Spiel, den sie besser fände. „Der würde sich am ehesten lohnen, weil sich die Leute in Ruhe in den Läden umschauen und auch etwas kaufen können“, meint sie.
Am bisherigen Konzept äußert sie auch Kritik. „Ich habe einmal mitgemacht. Wir hatten einen Stand vor dem Laden aufgebaut. Aber für die hohe Standmiete bringt es mir nichts, das Spielzeug-Sortiment auf die Straße zu stellen.“
Ähnlich formuliert es Joseph Mafuefue: „Die Standmiete ist leider zu hoch, so dass viele Geschäfte aus Kostengründen oft nicht mitgemacht haben.“
Die Standmieten seien bisher gestaffelt worden, erklärt dazu Ralf Wagner, der zweite Vorsitzende der AGS. Mitglieder der AGS bekämen Vergünstigungen. Ob auch das Standmietenkonzept überarbeitet werde, kann er nicht sagen.
Was dagegen klar ist: Die Sachsenhäuser Vereine wollen nach mehrjähriger Pause wieder dabei sein. Das kündigt Markus Mannberger an, Vorsitzender des Vereinsrings. „Wir wollen wieder unseren Gemeinschaftsstand an der Hauptbühne aufbauen und Sachsenhausen feiern.“
Das dürfte dann auch die Geschäftsleute freuen. Denn dass das Fest dieses Jahr nicht stattfindet, bedauern einige von ihnen. Auch Joseph Mafuefue. „Das ist kein gutes Zeichen nach außen für die Schweizer Straße. Das Berger Straßenfest findet statt, die haben es geschafft“, sagt der Betreiber der „Brillenbar“.
Und Holger Pauli vom Sanitätshaus Pauli, dessen Vater in den 80er-Jahren mit dem Gründungsteam um die Geschäftsfrau Edda Reyl das Schweizer Straßenfest aus der Taufe gehoben hatte, findet es schade, aber verständlich, dass das Fest ausfällt. „Die Auflagen von der Stadt sind einfach zu hoch. Das kann keiner mehr bezahlen.“ Das Konzept sei aber gut und funktioniere – „das Fest war immer voll“, stellt er fest. „Natürlich ist die Frage berechtigt, ob es gut ist, wenn der Eindruck entsteht, dass es nur um Party und Alkohol geht.“