Flohmarkt soll zurück auf den Schaumainkai

SPD und FDP im Ortsbeirat 5 fordern die Rückkehr des Trödels ans Sachsenhäuser Ufer. Dort gebe es unter anderem mehr Platz als am nördlichen Kai – zum Flanieren und für Toilettenwagen.
Der Flohmarkt soll zurück an den Schaumainkai, fordern SPD und FDP im Ortsbeirat 5 in einem gemeinsamen Antrag. Der Markt soll regelmäßig, etwa alle zwei bis alle vier Wochen am Sachsenhäuser Ufer aufgebaut werden. Auch das Museumsuferfest soll weiterhin dort gefeiert werden. Die Stadt soll beides bei der Planung zur Umgestaltung des nördlichen Mainkais bedenken. Über die Vorlage berät das Gremium in seiner heutigen Sitzung.
„Viele in Sachsenhausen vermissen den Flohmarkt“, sagt Jan Binger, SPD-Fraktionschef. Die Rückkehr des Trödels am Schaumainkai sei der Wunsch vieler, nicht nur in Dribbdebach: „Der Flohmarkt am nördlichen Mainufer während der Sperrung des Mainkais wurde weniger angenommen, und die Händler klagten über wenig Platz und fehlendes Flair“, sagt Binger.
Für den Flohmarkt auf der Sachsenhäuser Seite gebe es zahlreiche Argumente, bekräftigt Uwe Schulz von der FDP. „Viele Händler und Besucher befürworten den Flohmarkt auf der Südseite.“ Der Markt passe gut zum Viertel. „Der Flohmarkt fördert und erhält das Kleingewerbe.“ Auch habe der Markt in Sachsenhausen seit den 70ern Tradition. Weiteres Argument: Die Südseite sei in punkto Logistik und sanitäre Anlagen besser aufgestellt.
SPD und FDP wollen das Augenmerk auf Sachsenhausen lenken: „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass eine erneute Sperrung des nördlichen Mainufers nicht bedeuten kann, dass am südlichen Mainufer nichts mehr stattfinden kann“, sagt Binger. „Man kann ja auch nicht das Museumsufer absagen, nur weil das nördliche Ufer autofrei ist.“ Das Verkehrskonzept, das die Stadt angekündigt hat, damit Sachsenhausen im Fall einer Sperrung des nördlichen Mainkais nicht wieder mit Verdrängungsverkehr geflutet wird, müsse diese Punkte dringend berücksichtigen, so Binger.
Zu Beginn der probeweisen Sperrung des nördlichen Mainufers 2019 hatte der Ortsbeirat 5 beantragt, dass der Flohmarkt für die Zeit vom Schaumainkai weg verlegt wird. Die Anwohnenden seien genug geplagt. Der Flohmarkt wurde im Januar 2020 an den nördlichen Mainkai verlegt, der jedoch um die Hälfte kleiner war. Dort fand der Trödel aber nur vier Mal statt, bevor der erste Corona-Lockdown dem Markttreiben ein Ende setzte.
Die Sachsenhäuser Mainseite ist logistisch besser für den Flohmarkt aufgestellt, bestätigt Michael Lorenz von den Hafen- und Marktbetrieben. „Die Straße ist mit drei Spuren breiter, was den Aufbau und das Abbau einfacher macht. Am nördlichen Mainkai kam es beim Aufbau zu Problemen.“ Auch die Fläche zum Flanieren ist am Südufer breiter, was den Flohmarkt entzerrt und was sich an gut besuchten Tagen bezahlt machte.
Zudem konnten rechts und links der Untermainbrücke Toilettenwagen installiert werden, weil dort Abwasserkanäle vorhanden sind. „Das ist am nördlichen Mainkai nicht so einfach“, so Lorenz, „dort muss man noch nach einer Lösung suchen.“ Zur Not müsse auf Toilettenkabinen umgestellt werden“, sprich: Dixie-Klos.
Seit Beginn der Pandemie gibt es nur noch den Flohmarkt an der Lindleystraße im Ostend, wo er auch zuvor alle zwei Wochen stattgefunden hat, um Sachenhausen zu entlasten. Zuletzt gab es nur etwa 50 Stände, lediglich 500 Besucher:innen kamen.
Der Ortsbeirat 5 tagt am heutigen Freitag, 19 Uhr, im Saalbau Depot, Offenbacher Landstraße 357 (Oberrad).