Denkmalamt untersucht Oberforsthaus-Ruine

Nach dem Brand im Juli beginnen nun die Arbeiten an den Überresten des Oberforsthauses im Stadtwald. Das Denkmalamt will die Ruine untersuchen, damit sie saniert werden kann.
Die Ruine des Oberforsthauses im Stadtwald erhält das lange angekündigte Notdach. Eigentlich sollte es vor allem im Winter das Gebäude vor Wind und Wetter schützen. Das Gerüst wird jetzt gebaut. Sobald es steht, wird ein flaches Metalldach daran befestigt, das sich über den maroden Dachstuhl legt.
Das Notdach soll nicht nur das Gemäuer, sondern auch die Arbeiter vor Wind und Wetter schützen, die demnächst das alte Gebäude behutsam leer räumen sollen. Seit dem Feuer, das im vergangenen Juli im hölzernen Dachstuhl ausgebrochen war und den Großteil der Konstruktion zerstörte, ist innerhalb der vier Wände des Gemäuers nichts geschehen. Die Überreste des Brandes müssen noch beseitigt werden, erläutert Gerrit Heidenfelder, Konservator im Frankfurter Denkmalamt.
„Das Gebäude hat ohne Frage Verluste erlitten“, bedauert Heidenfelder. Wie hoch genau der Schaden durch Verwitterung und Brand des Dachstuhls ist und was getan werden muss, um die Mauern zu sichern, soll jetzt festgestellt werden. Unter denkmalfachlicher Aufsicht werde ein beauftragtes Baubüro in Kürze mit den Arbeiten beginnen. Das „Modulgerüst mit Wetterschutzdachsystem“, so heißt es im Fachjargon, hat, wie berichtet, das städtische Amt für Bau und Immobilien (ABI) in Auftrag gegeben. Für das Gerüst wurde sämtliches Grün rund ums alte Gemäuer entfernt, damit Fundamente aus Beton gegossen werden konnten. Ohne sie würde das schwere Gerüst nicht im weichen Waldboden standhalten. Die Fundamente stehen schon seit Monaten – das Gerüst ließ bis jetzt auf sich warten. Die Genehmigung eines Statikers stand noch aus.
Auch Corona sei Schuld daran, dass das Dach so lange nicht errichtet werden konnte, teilen die Ämter mit. Der allgemeine Mangel an Baumaterialien mache es der Branche schwer, Aufträge abzuarbeiten. Die Kosten für das Dach sind noch unklar; ebenso, wie lange das Notdach im Einsatz bleibt. Dach und Gerüst werden von der Stadt gemietet. Günstig wird das nicht: „Die wöchentlichen Mietkosten liegen bei etwas mehr als 500 Euro“, sagt Markus Radermacher, Sprecher von Baudezernentin Sylvia Weber (SPD).
Die Reste des 1729 errichteten Ensembles, das laut Landesamt für Denkmalpflege „zu den bedeutendsten Zeugnissen der Geschichte Frankfurts“ gehört, verfallen seit Jahren. Die Stadt will jedoch sanieren – oder sanieren lassen. Deshalb soll nun die Bausubstanz von Denkmalfachleuten untersucht werden.
Die Lage auf einer Verkehrsinsel im Forstgebiet machen eine Verpachtung zum schwierigen Unterfangen. Investoren, die etwa Hotels dort planten, sprangen wieder ab. Ein Investor, mit dem die Stadt im Gespräch sei, sei aber weiterhin interessiert, hieß es zuletzt.