Den Hai gibt es für 1000 Euro

Von Freitag, 12. November, bis 22. Januar 2022 öffnet der Frankfurter Kunstsupermarkt. Mehr als 3800 Werke werden in dem Ladengeschäft in der Schweizer Straße 24 präsentiert.
Mehrere Stunden täglich stehen Julia Loytved und Mario Terés und ihr Team in dem 300 Quadratmeter großen Raum, packen Bilder aus Kartons und befestigen diese an den Wänden oder sortieren sie in die für den Kunstsupermarkt typischen roten Auslagen ein. Das Ladengeschäft in der Schweizer Straße 24 wird zu einem temporären Ort der Kunst. Von Freitag, 12. November, 12 Uhr bis zum 22. Januar werden dort mehr als 3800 Werke von rund 80 Künstlerinnen und Künstlern präsentiert. Zum vierten Mal haben die beiden Initiatoren dafür Sachsenhausen als Standort ausgewählt. Seit Dienstag laufen die Vorbereitungen.
Die Fläche ist groß genug, um beim Stöbern durch die Auslagen ausreichend Abstand zueinander zu halten. Es gibt Kunstwerke in unterschiedlichen Techniken wie Öl- oder Acrylmalerei zu günstigen Preisen.
„Wir haben vier Preiskategorien“, erklärt Loytved. Diese orientierten sich an der Größe der jeweiligen Arbeit und reichten von 69 Euro über 129 Euro und 249 Euro bis 359 Euro. „Wir haben aber auch wenige großformatige Gemälde, die teurer sind.“ Die Arbeiten, die in den Auslagen stehen, sind alle in Folie eingepackt und dürfen auch in die Hand genommen werden.
Einige Bilder hängen schon an den Wänden – wie die Darstellung eines weißen Haies in Öl der Künstlerin Lisa Braun, der anscheinend aus der Leinwand heraus direkt auf einen zu schwimmen scheint. Mit einer Höhe und Breite von je 100 Zentimetern gehört das Bild zu den großformatigen Werken und kostet 1000 Euro. Gekonnt setzt der Marburger Künstler Ulrich Harder Landschaften mit Pinsel und Ölfarbe auf Hartfaserplatte in Szene. Mit seinen Bildern schärft er den Blick auf die Natur der Gegenwart. Dies kommt selbst in den kleinformatigen Werken zum Ausdruck, die es für 69 Euro gibt.
Die Darstellung eines Meerschweinchens, das von einem Felsvorsprung einem aufsteigenden Ufo nachschaut, verbindet humoristische wie nachdenkliche Aspekte: Das Meerschweinchen, das von den Lichtern des Ufos angestrahlt wird, ist der einzige Farbklecks in der ansonsten düster gehaltenen Komposition. Gemalt wurde es von der in Frankfurt 1997 gegründeten Künstlerinitiative „Multimoni“, hinter der gleich drei Künstlerinnen stecken, die heute in Berlin arbeiten.
Den weitesten Weg haben die Werke von Nick Fedaeff aus Neuseeland. Der Künstler, der in Russland geboren wurde, macht seit mehreren Jahren beim „Kunstsupermarkt“ mit. „Alle Werke, die wir hier präsentieren, gibt es jeweils nur an diesem Standort“, sagt Julia Loytved.
Parallel gibt es auch einen Online-Shop, in dem Arbeiten der teilnehmenden Künstler:innen angeboten werden. Das Konzept, Kunst in Form eines Supermarktes zu bezahlbaren Preisen anzubieten, hat sich bewährt. Neben den temporären Kunstsupermärkten in Frankfurt, Berlin und München gibt es auf Sylt eine Dependance, die ganzjährig geöffnet hat. Zudem sind die Initiatoren mit der Idee ins benachbarte Österreich nach Wien und in die Schweiz gegangen.
Der Kunstsupermarkt , Schweizer Straße 24, hat ab Freitag, 12. November, 12 Uhr wie folgt geöffnet: montags bis freitags, 11 bis 19 Uhr, sowie samstags, 10 bis 19 Uhr, insgesamt bis zum 22. Januar 2022. Weitere Infos gibt es unter www.kunstsupermarkt.de