1. Startseite
  2. Frankfurt
  3. Sachsenhausen

U-Bahn soll zur Sachsenhäuser Warte fahren

Erstellt:

Kommentare

Meist Verkehrsumtost: die Sachsenhäuser Warte. Wie Entlastung geschaffen werden könnte, ist umstritten.
Meist Verkehrsumtost: die Sachsenhäuser Warte. Wie Entlastung geschaffen werden könnte, ist umstritten. © Rolf Oeser

Sachsenhausen Die Mehrheit im Ortsbeirat will eine unterirdische Anbindung. Die Grünen halten das für „aus der Zeit gefallen“, allein schon wegen der langen Bauzeit

Die Stadt soll Geld für einen Ausbau der U-Bahn bis zur Sachsenhäuser Warte sowie einen Park+Ride-Parkplatz an der Haltestelle in den Haushalt einstellen. Das hat der Ortsbeirat 5 (Niederrad, Sachsenhausen, Oberrad) auf seiner Sitzung am Freitag beschlossen.

Der Antrag von CDU, SPD und FDP wurde mit Gegenstimmen von Grünen und Linken verabschiedet. Die Planungen aus den 1990er Jahren, die nicht weiterverfolgt wurden, sollen wieder aufgegriffen werden. Das sei dringend erforderlich, denn der Bedarf sei da. „Immer mehr Menschen wohnen auf den alten Henninger-Areal“, sagte FDP-Fraktionschef Uwe Schulz, dort herrschten zu viel Autoverkehr und Parkplatzmangel. „Das Gebiet wird immer weiter entwickelt“, ergänzte Martin-Benedikt Schäfer, Fraktionschef der CDU.

Gebraucht werde deshalb ein schnelles Verkehrsmittel, das nicht nur die Anwohner:innen, sondern auch Pendler:innen zum Umsteigen auf den ÖPNV bringe und so Autoverkehr aus Sachsenhausen und der Innenstadt heraus halte. Eine Tram, wie sie die Grünen und Linken statt einer U-Bahn forderten, sei nicht attraktiv genug, sagte Jan Binger, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Straßenbahn und Busse sind vom Straßenverkehr abhängig. Es ist sinnvoll, größer zu denken und eine schnelle unterirdische Verbindung zu schaffen.“

Die Pläne seien „aus der Zeit gefallen“, hielt Reinhard Klapproth von den Grünen dagegen. „Der Bau würde ein Jahrzehnt dauern. Park+Ride-Parkplätze am Stadtrand sind Unsinn, die müssen raus in die Region.“ Dafür, die Menschen zum Umsteigen auf den regionalen ÖPNV zu motivieren, sei ja auch das 49-Euro-Ticket gedacht.

„Das 49-Euro-Ticket wird niemanden zum Umsteigen bringen, der in Wohnortnähe keine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr hat. Die werden weiterhin bis in die Stadt fahren“, sagt Hans-Joachim Ober (CDU), weshalb ein P+R-Parkplatz am Stadtrand sinnvoll sei. Die U-Bahn könne auch bis Neu-Isenburg weitergeführt werden und die Stadt mit Frankfurt direkt verbinden.

Der Ortsbeirat verabschiedete 46 Haushaltsanträge als Ergänzung zum jüngst vorgelegten Haushaltsentwurf der Stadt. Geld soll die Stadt auch einplanen, um ein zweites Café in der Kaimauer am Mainufer zwischen Untermainbrücke und Eisernem Steg einzubauen. Das Konzept des bestehenden Maincafés mit öffentlicher Toilette habe sich bewährt, die Kapazität sei aber erschöpft. Die Grünen stimmten gegen den Antrag. „Es gibt schon genug Gastronomie am Mainufer“, sagte Sophie Gneisenau-Kempfert.

Den Etat-Antrag der Grünen, Bäume in der Gutzkowstraße zu pflanzen und ein externes Büro mit der aufwändigen Prüfung der Leitungstrassen im Boden zu beauftragen, lehnte die Mehrheit ab. „Das Geld kann sinnvoller eingesetzt werden“, fand SPD-Chef Jan Binger. Bäume seien überall nötig, nicht nur ausgerechnet in der Gutzkowstraße.

Auch interessant

Kommentare