Roger-Waters-Konzert: Gesellschafter bereiten Absage vor

Kanzlei kündigt an, gegen geplante Kündigung des Konzerts von Roger Waters vorzugehen
Die Gesellschafter der Messe Frankfurt, die Stadt Frankfurt und das Land Hessen bereiten ein Kündigungsschreiben zur Absage des Konzerts von Roger Waters in der Festhalle vor. „Es wird gegenwärtig zwischen den beiden Messegesellschaftern abgestimmt“, sagte Mark Gellert, Sprecher von Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff (Grüne). Die Abstimmung erfolge voraussichtlich in den kommenden Tagen.
Markus Quint, Sprecher der Messe Frankfurt, teilte mit, den Gesellschaftern liege ein Entwurf der Messegeschäftsführung für die Kündigung vor. Zu den Inhalten äußerten sich die Messe, die Kämmerei und das hessische Wirtschaftsministerium nicht.
Konzert am 28. Mai in der Festhalle
Das Konzert des Musikers und Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters ist am 28. Mai in der Frankfurter Festhalle. Es ist Teil seiner Deutschlandtournee mit Auftritten in Frankfurt, München, Köln, Hamburg, Berlin. Der Vorverkauf läuft derzeit.
Die Anwaltskanzlei, die Roger Waters vertritt, weist darauf hin, dass bisher keine Stadt das Konzert abgesagt habe. Die Anschuldigung, Roger Waters sei antisemitisch, sei falsch. Roger Waters habe seine Anwälte angewiesen, gegen geplante Absagen vorzugehen und „sicherzustellen, dass sein grundlegendes Menschenrecht auf Meinungsfreiheit geschützt wird und dass alle, die ihn sehen wollen, dies in Frankfurt, München und in jeder andere Stadt (...) tun können“.
Roger Waters steht wegen der Unterstützung der Boykottbewegung BDS in der Kritik. Auf einem Konzert hatte er einen Ballon in Schweineform steigen lassen, auf dem ein Davidstern zu sehen war. Uwe Becker (CDU), hessischer Antisemitismusbeauftragter und OB-Kandidat in Frankfurt, hatte eine Konzertabsage gefordert, ebenso OB-Kandidat Mike Josef (SPD) und die Jüdische Gemeinde Frankfurt.