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Römerbriefe: Pattex-Peter und Sylvia Sorglos

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Von: Sandra Busch, Georg Leppert

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Sylvia „Sorglos“ Weber und „Pattex“ Peter Feldmann – aber nicht nur mit ihren Namen lassen sich Sprachspiele treiben.
Sylvia „Sorglos“ Weber und „Pattex“ Peter Feldmann – aber nicht nur mit ihren Namen lassen sich Sprachspiele treiben. © peter-juelich.com

Der eine klebt am Stuhl, die andere sieht manches Problem eher entspannt – mit Namen lassen sich dann allerlei Sprachspiele anfangen. Die FR-Kolumne aus dem Frankfurter Römer.

Leppert: Lass uns schnell schreiben, ich muss gleich nach Barcelona.

Busch: Gestresster Georg.

Leppert: Gehörig gestresster Georg.

Busch: Ganz gehörig gestresster Georg. Mehr Alliteration geht jetzt nicht.

Rücktrittsforderungen, liebe Freundinnen und Freunde der Kommunalpolitik, gibt es von allen Seiten. Grüne, FDP, Volt und CDU fordern Konsequenzen von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), der unter Korruptionsverdacht steht. Selbst die SPD-Spitze drängt auf Rückzug, falls es zum Prozess kommt. Doch der Oberbürgermeister lässt sich davon nicht so recht beeindrucken. Er kündigte an, öffentliche Auftritte nur noch mit Augenmaß wahrzunehmen, bei der Oberbürgermeisterwahl 2024 nicht mehr zu kandidieren. Zusammengenommen also wohl so etwas wie ein Ausstieg mit Augenmaß. Oder so ähnlich. Aber konkret wird ja nun von überall der Rücktritt gefordert. Den lehnt der Oberbürgermeister genauso konkret ab. Und da fragte sich die „Bild“-Zeitung, warum Feldmann so an seinem Stuhl klebt, und gab ihm in der Schlagzeile den Namen „Pattex-Peter“. Klebe-Peter wäre ja nun nicht gegangen, da hätte die Alliteration und damit die Dramatik gefehlt. Bum-Bum-Boris, Schummel-Schumi, Purzel-Peter – na gut, Letzteres entstammt keiner Schlagzeile, sondern ist ein Happy Hippo, eine Überraschungsei-Figur, aber egal. Hauptsache Alliteration. Und so Sprachspiele lassen sich ja nun mit jedem Namen anfangen. Inspiriert vom Pattex-Peter haben wir uns Gedanken um unsere anderen Kommunalpolitikerinnen und -politiker gemacht.

Sylvia Sorglos: Historisch gesehen natürlich problematisch der Name, aber in Bezug auf die Europäische Schule ist Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) – nun, sagen wir: einigermaßen entspannt. So richtig hat es sie die vergangenen Jahre nicht gestört, dass für die Schule noch kein Grundstück gefunden wurde.

Mahner-Majer: Keiner muss so viel mahnen wie Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne). Ist ja auch Pandemie, und Majer wurde nie müde, die Einhaltung der Hygieneregeln anzumahnen. Er mahnte zur Geduld, er mahnte, wenn sich die Menschen durch die Impfung zu sicher fühlten, er mahnte den Bund an, ausreichend Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Niemand ist vor seinen Mahnungen sicher. Oder vielleicht auch deshalb.

Radikale Rosi: Mahnwachen von Abtreibungsgegner:innen vor „Pro Familie“ findet Frauendezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) unerträglich. Und wenn dann Gerichte Auflagen der Stadt für die Mahnwachen für unzulässig erklären, dann wird es eben noch einmal vor Gericht probiert. Und Widerstand geleistet.

Beinhart-Becker: CDU-Parteichef Uwe Becker ist einfach ultrahammerknochenhart und fordert daher, was man nur fordern kann.

Wartender Wolfgang: Er sollte Verkehrsdezernent werden, doch dann gab es bei der Postenbesetzung Ärger bei den Grünen übers Frauenstatut, und Wolfgang Siefert rutschte auf die Warteposition. Er muss nun ausharren, bis Stefan Majer in Rente geht.

Sandra Busch und Georg Leppert gehören zum Römer-Team der FR, das aus dem Frankfurter Rathaus berichtet. Frühere Römerbriefe gibt es unter www.fr.de/roemerbriefe

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