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Römerbriefe: In die Bütt

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Von: Sandra Busch, Georg Leppert

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In der Fastnachtszeit werden auch mal bissige Reden gehalten.
In der Fastnachtszeit werden auch mal bissige Reden gehalten. © dpa

Nach dem Vorbild von Strack-Zimmermann erwarten wir nun bissige und scharfe Büttenreden aus dem Römer. Wir haben Ideen dafür. Die FR-Kolumne aus dem Frankfurter Rathaus.

Leppert: Die Strack-Zimmermann hat’s vorgemacht ...

Busch: Und alle haben viel gelacht ...

Leppert: Nur nicht der Fritze Merz ...

Busch: Den hat jedes Wort geschmerzt.

Fastnacht ist die Zeit der Überspitzung, liebe Freundinnen und Freunde der Kommunalpolitik. Das kommt uns an dieser Stelle doch sehr gelegen, und wir haben uns mal die „Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst“ angesehen. Da ging Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) in die Bütt und beschrieb sich selbst als böse Königin, die gegen eine „Zwergenschar, die toxisch Männlichkeit gebar“ antrete. Vor allem CDU-Chef Friedrich Merz („Flugzwerg aus dem Mittelstand“) bekam es ab. „Nach außen bürgerlicher Schein / Im Herzen aber voll gemein / Wer vor Krieg geflohen ist / Verhöhnt er als Sozialtourist / Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha / beschimpft er ihn als Grundschulpascha / Und alle Klimaaktivisten / Sind für ihn nur noch Terroristen / Doch treibt’s ein Nazi-Prinz zu wild / Dann wird der Flugzwerg plötzlich mild.“ Fanden alle ganz unterhaltsam. Nur nicht Merz. Und der Rest der CDU.

Aber so Karnevalsreden können nun mal bissig und scharf sein – und wir erwarten nun ähnliche von unseren Kommunalpolitiker:innen. Die gehen derzeit schließlich auch fleißig zur Fastnacht. Wir haben ein paar Ideen, wie es in der Bütt ablaufen könnte:

Julia Eberz (Grüne): „Die Frau Jägerschnitzel von der FDP / Gehört eigentlich zur AfD / Sie gibt gerne den Linken Schuld / An jeder Form von lautem Tumult / Ich habe keine Lust mehr auf die Liberalen ...“

Daniela Mehler-Würzbach (Linke): „Bevor du weiterreimst, Julia, wir stehen als neuer Koalitionspartner bereit.“

Yanki Pürsün (FDP): „Die Koalition bleibt, wie sie ist / Alles andere ist linker Mist / Die Wirtschaft unter Rot, Rot und Grün / Ich sag euch das jetzt mal ganz kühn ...“

Eileen O’Sullivan (Volt): „Warte mal, wären wir auch raus, wenn die Grünen auf euch keine Lust mehr haben?“

Mike Josef (SPD): „Liebe Leute, ich muss euch sagen / Mir fehlen hier die ernsten Fragen / Der neue Stadtteil kommt im Nu / Sofern das Umland stimmt noch zu / Dort können viele Leute leben ...“

Mathias Pfeiffer (BFF): „... und junge Menschen sich auf Straßen kleben / Fürs Klima ist das gar nicht gut ...“

Nico Wehnemann (Die Partei): „... wenn ich dich höre, packt mich die Wut / Das Klima ist dir doch egal / Du funkst auf deinem eigenen Kanal / Nimm doch die Schnitzler bei dir auf / Dann habt ihr Rechten einen Lauf.“

Hilime Arslaner (Grüne): „Nico, der letzte Halbsatz war erbärmlich.“

Wehnemann: „Ich könnte auch noch was zu kostenlosen Hygieneartikeln reimen. Etwa: Einmal im Monat, da ist was los / Ihr fragt euch nun, was meint der bloß ...“

Alle anderen: „Pfui. Buh. Sexistisches Schwein.“

Stephan Siegler (CDU): „Jungs und Mädels, ich kann euch sagen / Ihr habt euch wirklich gut geschlagen / Doch jetzt lasst mal den Profi ran / Stephan Siegler heißt der Mann / In der Fassenacht war ich mal Prinz / Die Büttenrede mir immer gelingz...“

Alle anderen: „???“

Siegler: „Jedenfalls ist alles besprochen / Mit den meisten Reimregeln wurde gebrochen / Ich schließe diese Sitzung nun / hab Wahlkampf für den Uwe zu tun.“

Sandra Busch und Georg Leppert gehören zum Römer-Team der FR, das

aus dem Frankfurter Rathaus berichtet. Frühere Römerbriefe gibt es unter www.fr.de/roemerbriefe.

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