Römerbriefe: Der Kandidat

Wen schicken die Grünen ins Rennen um das OB-Amt? Wir haben einen heißen Tipp für Sie.
Busch: Hältst du es rein theoretisch für möglich, dass Olaf Cunitz bei der OB-Wahl für die Grünen antritt?
Leppert: Nein. Aber ich hielt es auch nicht für möglich, dass die Eintracht-Spieler im Elfmeterschießen in Sevilla alle treffen.
Busch: Aber dann läuft es doch auf Nargess Eskadari-Grünberg raus.
Leppert: Oder auf Miriam Dahlke. Oder eben auf Bastian Bergerhoff.
In diesen Tagen wird ja viel über den Oberbürgermeister gesprochen, liebe Freundinnen und Freunde der Kommunalpolitik. Bleibt Peter Feldmann (SPD) im Amt? Oder tritt er doch noch zurück? Oder wird er abgewählt?
Fest steht: Spätestens in zwei Jahren gibt es einen neuen Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin. Da scheint es an der Zeit, mal über Kandidat:innen zu reden. Für die CDU dürfte Uwe Becker ins Rennen gehen, bei der SPD spricht vieles für Mike Josef.
Aber was machen eigentlich die Grünen, die zuletzt ja stärkste Kraft in Frankfurt wurden? Da sehen die Quoten im FR-Wettbüro so aus: Wer zehn Euro darauf setzt, dass Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg noch mal antritt, kriegt 18 Euro zurück, wenn es denn so kommt. Für die Landtagsabgeordnete Miriam Dahlke gibt es im Erfolgsfall 40 Euro, für Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner 60 Euro, für den einstigen Fraktionschef Manuel Stock 500 Euro. Aber fehlt da nicht jemand? Genau. Kämmerer Bastian Bergerhoff liegt derzeit bei 50 Euro für einen Zehner-Einsatz. Aber das kann sich gerade in seinem Fall schnell ändern.
In einem Interview der FR vom 7. März sagte Bergerhoff zur Frage, ob er als OB kandidieren wolle: „Ich habe da keine Ambitionen.“ Nun hat ihn eine sehr geschätzte Kollegin der „FAZ“ dazu befragt. Seine Antwort klingt schon anders: Er liebe seinen Job und es sei „zur Zeit“ (!) nicht opportun, über Personen zu reden statt über Inhalte. Jetzt fragen wir uns natürlich, was als Nächstes kommt. Werden die Aussagen des Kämmerers von Interview zu Interview konkreter? Und hier sind sie: die völlig frei erfundenen Antworten Bergerhoffs auf Fragen zu einer möglichen OB-Kandidatur.
Interview mit der „Frankfurter Neuen Presse“ im Juli: „Würde ich kandidieren – ich betone an dieser Stelle den Konjunktiv –, dann würde ich die Stadtteile in den Mittelpunkt meines Wahlkampfs stellen. Und die Vereine. Die Vereine sind ganz wichtig. Die würden mit mir als OB eine wichtige Rolle spielen. Aber Konjunktiv. Das ist wichtig. Sie würden ... Nicht: Sie werden.“
Interview mit der „Bild“ im Oktober: „Wenn ich kandidiere, flexe ich Pattex-Peter vom Stuhl. Sie glauben, dass Feldmann nicht mehr kandidiert? Fragen Sie mal bei der Linken nach, die suchen noch einen Bewerber. Bei denen hat man einen sexistischen Spruch frei. Und wenn Sie einen Namen für mich brauchen: Bastian Borgen. Wie „Borgen“, die dänische Serie, wo alle nett und mächtig sind. Das passt.“
Interview mit der Frankfurter Rundschau am 24. Dezember: „Ja, ich kandidiere! Und jetzt ändert endlich eure Wettquoten.“
Sandra Busch und Georg Leppert gehören zum Römer-Team der FR, das aus dem Frankfurter Rathaus berichtet. Frühere Römerbriefe gibt es unter www.fr.de/roemerbriefe.