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Rödelheim
Rödelheimer Geschichten voller Schalk
- vonSonja Thelenschließen
Das aktuelle Buch des Rödelheimer Heimat- und Geschichtsvereins befasst sich mit Wasser - und zeigt viele unbekannte Abbildungen.
Der Schalk ist nicht überzuhören: „Den Bademeister haben wir ausgetrickst, indem zuerst einer in die Nidda gehüpft ist, der Bademeister hinterher, wir anderen sind dann rein ins Wasser und schnell zum andern Ufer geschwommen.“ Diese „Lausbub“-Geschichte erzählt Armin Kroneisen in dem neuesten Buch, das der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Rödelheim jetzt veröffentlicht hat.
Das Buch
Das Buch ist für zwölf Euro erhältlich im Schreibpapierladen Pappmarché, Alexanderstraße 27, oder über Horst Günter Kroneisen, Niddagaustraße 91, E-Mail an aukroneisen@web.de, Telelon 0 69 / 78 37 63.
„Rödelheim und das Wasser“ lautet der Titel des 106 Seiten starken Bandes, der vor allem den Blick auf 279 Abbildungen lenkt, die Rödelheim von einer vielen unbekannten Seite im Wandel der Zeit zeigen. Viele Ansichten „überraschen, teils sind sie auch befremdlich und erschreckend“, sagt Verfasser Armin Kroneisen. Mit diesen Worten spielt der Stadtteilhistoriker vor allem auf die vielen Hochwasser an, unter denen Rödelheim vor der Nidda-Regulierung zu leiden hatte. Mit Aufkommen der Fotografie fingen immer mehr Zeitzeugen an, die Folgen festzuhalten.
Heute befinden sich diese historischen Fotos im Archiv des HGV. Darin hat der 84-Jährige für sein jüngstes Projekt nach Aufnahmen gestöbert, die eben „Rödelheim und das Wasser“ zeigen. Auslöser war das „schwere Unwetter im August“, erzählt der Chemiker und Vereinsvorsitzende. Gut drei Monate hat er an dem Band gearbeitet. „Corona hat mir Zeit gegeben“, erklärt er und meint lachend: „Vor allem gibt es in dem Buch viel zu sehen und wenig zu lesen.“
Aber ein paar persönliche Erlebnisse fanden dennoch Eingang in das Buch und vervollständigen so die Lektüre. Neben der „Bademeister“-Anekdote sind auch die Schilderungen des „schweren, gruseligen Unwetters von 1942“ oder vom Eislaufen auf der zugefrorenen Nidda – inklusive des Einbrechens in das 0,5 Meter tiefe Wasser und der gefrorenen Hosenbeine – nachzulesen. Auch die 17 Brücken und Stege, die heute zum Teil verschwundenen Gewässer wie der Kalkentalbach, der Ochsengraben, der Seedamm und der Alte See – sie alle sind abgebildet, genauso wie Flusslandschaften, Ab-, Grund- und Trinkwasser, der Wasserturm, Kanäle und natürlich die Rödelheimer Bäder.