Reichsbürger verlassen Lokal in Frankfurt

Der Verein Lebensglück, der der „Reichsbürger“-Bewegung nahesteht, hat sein Vereinslokal im Frankfurter Riederwald weitestgehend geräumt.
Sie hatten es angekündigt – und haben mit etwas Verzögerung Wort gehalten: Der Verein Lebensglück, der der „Reichsbürger“-Bewegung nahesteht, hat sein Vereinslokal im Riederwald weitestgehend geräumt.
Zwar prangt oben an der Fassade noch das Schild, das unter anderem auf die „Rohkosteria“ hinweist, den Laden von David Ekwe-Ebobisse, einem der Köpfe des Vereins. Das Lokal selbst aber sieht verlassen aus. Da, wo sonst von außen Tische, Stühle und Sofas zu erkennen waren, ist alles leer. Einige Fensterscheiben sind durch Holzplatten ersetzt, das aber schon seit einer Aktion der Antifa, bei der die Glasscheiben eingeworfen wurden. Vor der Tür liegen Essensreste, an der Tür klebt ein Aufkleber des rechten österreichischen Fernsehsenders „Auf1“, der regelmäßig Verschwörungstheorien verbreitet.
Der Demokratiekreis Riederwald, der in diesem Jahr jeden Samstag eine Mahnwache vor dem Lokal in der Straße Am Erlenbruch 94 organisiert hat, freut sich über den Rückzug. „Das bürgerschaftliche Engagement für die Demokratie trägt Früchte“, so das Fazit der Mitglieder. Der Demokratiekreis bedankt sich bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Mahnwachen, aber auch bei Menschen aus dem Stadtteil,bei Politiker:innen sowie Initiativen wie den „Omas gegen Rechts“.
Die Freude teilt Kaweh Mansoori, Bundestagsmitglied der SPD aus Frankfurt. Es sei deutlich geworden: „Wenn Anwohnende, Ortsbeiräte und Vereine gemeinsam eine demokratische Koalition bilden, dann können Verfassungsfeinde ausgegrenzt und zurückgedrängt werden. Das ist nicht nur ein Erfolg für die Demokratie, sondern auch ein Erfolg für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort!“ bö