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Radverkehr in Frankfurt: Rechts abbiegen trotz roter Ampel

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Von: Christoph Manus

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In Frankfurt werden versuchsweise grüne Pfeile für den Radverkehr installiert. Die Stadt will fahrradfreundlicher werden.

Frankfurt – Der grüne Pfeil ist zurück in Frankfurt, allerdings nur für den Radverkehr. Radfahrerinnen und Radfahrer können an zunächst acht Stellen im Stadtgebiet an einer roten Ampel rechts abbiegen, wenn sie dabei die Vorfahrt gewähren und die Verkehrssituation dies zulässt. Dabei müssen sie aber, wie bei einem Stoppschild, zunächst anhalten. „Der Grünpfeil für den Radverkehr soll Wartezeiten an roten Ampeln verkürzen und so den Radverkehrsfluss verbessern“, sagte Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) am Donnerstag bei der Vorstellung des Pilotprojekts an der Ecke Robert-Mayer-Straße/Senckenberganlage im Westend.

Grüne Pfeile für den Radverkehr, wie sie bisher etwa in Darmstadt und Offenbach zu finden sind, hat das Amt für Straßenbau und Erschließung außer in der Robert-Mayer-Straße bereits an zwei Stellen der Kreuzung Schifferstraße/Walter-Kolb-Straße in Sachsenhausen installiert. Von der Emser Brücke im Gallus sollen Radfahrer:innen auch bei Rot nach rechts auf die Europaallee abbiegen können. Dasselbe gilt von der August-Euler-Straße in die Leonardo-da-Vinci-Allee (Rebstock), vom Osthafenplatz in die Hanauer Landstraße (Ostend), von der nördlichen Liebigstraße in die Feldbergstraße (Westend) und von der Scheffelstraße in die Friedberger Landstraße im Nordend. Die Schilder sollen in den nächsten Wochen nach und nach installiert werden.

Solche Grüne Pfeile sollen zunächst an acht Stellen im Frankfurter Stadtgebiet das Rechtsabbiegen bei Rot erlauben.
Solche Grüne Pfeile sollen zunächst an acht Stellen im Frankfurter Stadtgebiet das Rechtsabbiegen bei Rot erlauben. © Monika Müller

Radverkehr in Frankfurt: Der grüne Pfeil für Autoverkehr soll keine Renaissance erfahren

Die acht Standorte hat das Straßenverkehrsamt nach Sicherheitsaspekten ausgewählt. Nicht infrage kamen etwa Kreuzungen mit Straßenbahngleisen. Das Amt soll die Erfahrungen mit dem grünen Pfeil auswerten. Sind diese positiv, könnte dieser im nächsten Jahr an vielen weiteren Stellen angebracht werden.

Der grüne Pfeil für den Autoverkehr, den es nur noch an zwei, drei Straßen im Stadtgebiet gibt, soll hingegen keine Renaissance erfahren. Viele Autofahrer:innen seien nicht in der Lage, mit dem Rechtsabbiegen bei Rot vernünftig umzugehen, sagte Daniel Handke vom Straßenverkehrsamt am Rande des Pressegesprächs der Frankfurter Rundschau. Die Unfallzahlen seien gestiegen

Frankfurt: Strecke von Alter Oper zum Westbahnhof soll für den Radverkehr sicherer werden

Verkehrsdezernent Majer nannte den grünen Pfeil für Radler:innen am Donnerstag einen Baustein, um mehr Menschen dazu zu bringen, mehr Wege im Alltag mit dem Rad zurücklegen. Dazu setzt die Stadt unter anderem auf den fahrradfreundlichen Umbau von Straßen. Derzeit ist sie etwa dabei, die Achse von der Alten Oper Richtung Westbahnhof für Radfahrer:innen sicherer zu gestalten. Die Arbeiten im Kettenhofweg sind gerade zu Ende gegangen. Sie werden nun in der Robert-Mayer-Straße, also westlich der Senckenberganlage, fortgesetzt. Bis Juni soll der Abschnitt bis zur Gräfstraße neu gestaltet werden.

Dass der Rad- und der Fußverkehr nach und nach mehr Platz im Stadtgebiet erhalten, dafür aber teilweise Fahrspuren für den Autoverkehr und Parkplätze entfallen, führt mancherorts auch zu Problemen. Zuletzt kam es in der Friedberger Landstraße im Nordend zu längeren Staus, wo die Stadt zwischen Rat-Beil-Straße und der Nibelungenallee einen geschützten Radstreifen abgetrennt hat.

Wegen Staus: Ampel in Frankfurt wird für Radverkehr neu geschaltet

Das Straßenverkehrsamt wollte die Ampelanlage an der Nibelungenallee noch am gestrigen Donnerstag so neu schalten, dass der Verkehr auf der Friedberger länger grün hat. Die Rede war von zehn Sekunden mehr pro Ampelphase. „Wir hoffen, dass sich das Problem dann erledigt hat“, sagte Handke der FR.

Dezernent Majer verteidigte die Radstreifen. Bisher sei die Situation an der Friedberger Landstraße sehr gefährlich, weil sich Radfahrer:innen und Fußgänger:innen den Gehweg teilten. (Christoph Manus)

Außerdem führt der Streit über den Oeder Weg in Frankfurt zu Problemen.

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