Radschnellverbindung: Von Frankfurt über Offenbach nach Hanau radeln

Die Machbarkeitsstudie empfiehlt eine Vorzugstrasse für die 20 Kilometer lange Route zwischen Frankfurt und Hanau.
Frankfurt - Für die Radschnellverbindung von Frankfurt über Offenbach und Mühlheim nach Hanau (FRM8) liegt nun eine Vorzugsroute vor. Wie aus der Machbarkeitsstudie hervorgeht, die der Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main in Auftrag gegeben hat, kann die Strecke in Frankfurt vom Deutschherrnufer über die Gerbermühlstraße entlang der südmainischen Bahnstrecke verlaufen. Entlang der südmainischen Bahnstrecke führt sie über Wirtschaftswege.
Nach Offenbach führt die Route demnach über die Frankfurter Straße, Marienstraße, Feldstraße zur Mühlheimer Straße (B43) in Richtung Mühlheim. Von dort verläuft die Route über die Schiller- und Fichtestraße zur Offenbacher Landstraße (B43) und weiter zum Pedro-Jung-Park und Am Steinheimer Tor in Hanau.
Frankfurt nach Hanau: 2000 Radfahrende werden pro Tag erwartet
Entlang der Hauptstraßen und der B43 empfiehlt die Studie Radfahrstreifen oder baulich getrennte Radwege. In Mühlheim und in Hanau könnte sie auf Erschließungsstraßen als Fahrradstraße geführt werden.
Die Verbindung ist 20 Kilometer lang. Entlang der Route wohnen den Angaben zufolge 80 000 Menschen. 25 000 Menschen arbeiten dort. 15 000 Menschen gehen in der Nähe zur Ausbildung oder in die Schule.
Pro Tag sollen der Studie zufolge 2000 Menschen über den Radweg fahren. Der Nutzen übersteigt die Kosten knapp um das Sechsfache. Die Kosten werden mit 38,7 Millionen Euro angegeben, die sich die Kommunen Frankfurt, Offenbach, Mühlheim und Hanau teilen müssten. Der Bund würde gut zehn Millionen Euro übernehmen. Die Stadtverordnetenversammlungen der Kommunen müssen noch zustimmen. Hessen Mobil ist an der Projektplanung beteiligt.
Hessens erste Radschnellverbindung zwischen Darmstadt und Frankfurt ist im Bau. Während Radschnellwege vier Meter breit und beleuchtet sind und grüne Wellen an Ampeln ermöglichen, gelten für Radschnellverbindungen andere Standards.
Bau der Radschnellverbindung von Frankfurt nach Hanau in mehreren Etappen
Auf Radschnellverbindungen sollen Radfahrende nebeneinander fahren oder überholen können, im Durchschnitt mit Tempo 20. Das Warten an Ampeln soll innerorts nicht länger dauern als eine halbe Minute, außerorts 15 Sekunden. Steigungen bis sechs Prozent sind erlaubt. Der Fuß- und Radverkehr sollen in der Regel getrennt sein. Autos sollen den Radverkehr an Kreuzungen wenig beeinträchtigen. Für den Belag ist eine hohe Qualität vorgesehen.
Die Machbarkeitsstudie empfiehlt, die Radschnellverbindung von Frankfurt nach Hanau in mehreren Etappen zu bauen. Auf einigen Abschnitten sind demnach keine und oder nur wenige Änderungen nötig, auf anderen Abschnitten ist die Planung komplexer. Der Regionalverband gibt die Bauzeit mit fünf bis acht Jahren an. (Florian Leclerc)