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Primark im Frankfurter Nordwestzentrum schließt

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Von: Steven Micksch

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Bald zu: Die Primark-Filiale im Nordwestzentrum.
Bald zu: Die Primark-Filiale im Nordwestzentrum. © Renate Hoyer

Die Primark-Filiale im Nordwestzentrum macht dicht. Bis zu 140 Beschäftigte werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Filiale auf der Zeil wird bleiben, blickt aber trotzdem noch Unsicherheiten entgegen.

Die schlechten Nachrichten, die der Handel in Frankfurt produziert, reißen nicht ab. Am Dienstag wurde bekannt, dass die Discount-Modekette Primark vier Filialen in Deutschland schließen wird. Auch das Geschäft im Nordwestzentrum ist darunter. Nach Galeria verkleinert auch Primark sein Angebot in der Mainmetropole.

Primark-Filiale in Weiterstadt als Mahnung

Gute Nachrichten gab es nur für die Primark-Filiale auf der Zeil: Das Geschäft soll dem Vernehmen nach ohne Veränderungen weiterbestehen. Das nützt den nach Schätzungen der Gewerkschaft Verdi etwa 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Filiale im Nordwestzentrum allerdings nicht. Sie werden sehr wahrscheinlich ihre Jobs verlieren. Verdi hat dem dortigen Betriebsrat ihre Unterstützung angeboten, berichtet Horst Gobrecht am Mittwoch auf Nachfrage der FR. Gobrecht ist Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Handel bei Verdi Südhessen und bringt durchaus Erfahrung im Umgang mit Primark mit. Er hatte im Jahr 2022 die Schließung der Filiale in Weiterstadt begleitet. Dort waren damals 95 Menschen von den Entlassungen betroffen.

Weiterbeschäftigung für betroffene Primark-Beschäftigte ungewiss

„Ich hatte damals den Eindruck, dass Primark kein Interesse daran hat Ersatzarbeitsplätze anzubieten“, sagt Gobrecht. Nach seiner Kenntnis wurde so gut wie kein Beschäftigter übernommen. Viele mussten sich umorientieren oder bei anderen Unternehmen aus dem Einzelhandel unterkommen.

Ein ähnliches Schicksal droht nun den Beschäftigten aus dem Nordwestzentrum. Dabei gebe es, so Gobrecht, durchaus Personalbedarf in der Zeil-Filiale. Zumindest wenn man den Beschäftigten dort zuhöre. Primark sehe das sicherlich anders. „Das ist eben Ansichtssache.“ Primark äußerte sich dazu schriftlich auf eine Anfrage der FR: Ob es Weiterbeschäftigungen geben wird, werde „Bestandteil der Verhandlungen mit den lokalen Gremien sein“.

Primark sieht sich „überrepräsentiert“

Verdi sieht als nächsten Schritt nun die Verhandlungen um einen Interessenausgleich und Sozialplan. Die Alternative wäre der Kampf um die Arbeitsplätze und gegen die Schließung. Ob die Belegschaft dazu bereit sei, weiß Gobrecht aber nicht. Man könne zumindest versuchen das Unternehmen unter öffentlichen Druck zu stellen.

Eine Pressemitteilung zu den geplanten Schließungen gab es bereits am Dienstag. Diese besagt, dass „eine Anpassung unseres Filialportfolios an die veränderten Marktbedingungen notwendig“ sei. Man sei zum einen „in einigen Regionen Deutschlands überrepräsentiert“, was zu einer Rentabilität der deutschen Stores auf „einem inakzeptablen Niveau“ führe.

Primark auf der Zeil: Wird die Verkaufsfläche kleiner?

Zum anderen sei „die durchschnittliche Größe der Stores in unserem deutschen Portfolio erheblich über dem anderer Primark-Märkte“. Dies führe dazu, dass man in weiteren Stores die Verkaufsfläche optimieren müsse. Ob darunter auch das Geschäft auf der Zeil fällt, konnte das Unternehmen auf Anfrage noch nicht sagen. Es solle aber an anderen Standorten zu keinen „betriebsbedingten Kündigungen“ kommen. Was das für befristete Anstellungen bedeuten könne, blieb ebenfalls offen.

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