1. Startseite
  2. Frankfurt
  3. Preungesheim

„Habe das Gefühl, es geht jetzt auch ohne mich“

Erstellt:

Von: Fabian Böker

Kommentare

Andrea Munzert (l.) und Angela Freiberg auf dem Gravensteiner Platz.
Andrea Munzert (l.) und Angela Freiberg auf dem Gravensteiner Platz. © hamerski

Angela Freiberg hört nach fast zehn Jahren als Quartiersmanagerin auf. Ihre Kollegin Andrea Munzert übernimmt vorerst, bis eine Nachfolge gefunden ist.

Frau Freiberg, nach zehn Jahren als Quartiersmanagerin hören sie am heutigen Freitag auf. Warum?

Es heißt ja oft: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Das trifft in meinem Fall zu. Ich habe den Job fast zehn Jahre gemacht und habe das Gefühl, dass es jetzt auch ohne mich geht.

Erinnern Sie sich noch an den Anfang?

Ja. Ich wurde ganz wunderbar willkommen geheißen im Stadtteil. Und ich habe sofort das Potenzial engagierter Bürger:innen und Akteur:innen hier im Stadtteil, besonders in der Karl-Kirchner-Siedlung, gespürt.

Wie fällt ihr Fazit zum Abschied aus? Konnten Sie etwas bewegen?

Ich denke schon. Ich habe mich immer als „Möglichmacherin“ gesehen, die dafür sorgt, dass die Menschen im Stadtteil ihre Ideen und Initiativen umsetzen konnten. Und davon gab es eine ganze Menge. Meine Aufgabe war es dann, alle Akteure und Akteurinnen zu vernetzen.

Wie hat sich der Stadtteil aus Ihrer Sicht entwickelt?

Absolut zum Positiven. Er ist, was die Infrastruktur angeht, sehr gut aufgestellt. Die Einrichtungen hier kennen sich untereinander, man hilft sich. Das war sicher am Anfang meiner Zeit noch nicht so. Was mir auch wichtig ist: Alles, was hier erreicht wurde, hat nur geklappt, weil alle mitgeholfen haben. Das spricht für den Stadtteil.

Was waren die Höhepunkte ihrer Zeit hier?

Eindeutig die Neugestaltung der Rollschuhbahn, „Rolli“ genannt. Die hat hier in der Karl-Kirchner-Siedlung eine wichtige Funktion, war aber schon zu Beginn meiner Zeit sanierungsbedürftig. Sie wurde dann durch die Kinder bunt angemalt und wird seit vergangenem Jahr saniert. Das freut mich sehr.

Wie schwer fällt Ihnen der Abschied?

Der fällt mir natürlich unheimlich schwer. So, wie ich damals zahlreiche Antrittsbesuche gemacht habe, standen jetzt die ganzen Verabschiedungen an. Im Stadtraum habe ich ein Fotobuch geschenkt bekommen. Auf einer Seite steht: „Preungesheim sagt: Danke Angela!“ Das berührt mich schon. Ich nehme viel Positives aus den zehn Jahren mit.

Quartiersmanagement

Preungesheim war bereits Anfang des Jahrtausends ein Pilotgebiet für das Quartiersmanagement. Im Juli 2013 wurde es dann unter Trägerschaft der Diakonie Frankfurt und Offenbach wieder eingeführt, seitdem hatte Angela Freiberg den Posten inne.

Vorerst übernimmt Andrea Munzert die Aufgaben. Sie ist unter Telefon 0 69 / 2 47 51 49 69 16, 01 51 / 73 00 23 15 oder per E-Mail an andrea.munzert@diakonie- frankfurt-offenbach.de erreichbar.

Zwei Standorte gibt es: Das Nachbarschaftsbüro in der Wegscheidestraße 32A hat seine Sprechzeiten immer montags von 13.30 bis 16.00 Uhr und nach Vereinbarung. Der Stadtraum in der Homburger Landstraße 148 steht dienstags von 11.30 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung offen. bö

Wo zieht es Sie denn hin?

Ich werde für das Koordinierungsbüro Bahnhofsviertel tätig sein. Ich bleibe also im Metier.

Frau Munzert, Sie übernehmen vorerst die Aufgaben von Frau Freiberg. Sie sind aber ja auch keine Unbekannte hier.

Genau, ich bin – unterbrochen von einem Jahr Elternzeit – seit 2017 im Quartiersmanagement tätig. Angela Freiberg war vor allem für das Nachbarschaftsbüro im Einsatz, ich bin im Stadtraum an der Homburger Landstraße tätig, dem zweiten Preungesheimer Standort. Jetzt werde ich übergangsweise vier Monate für beide Standorte zuständig sein.

Es läuft aber die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin?

Ja, es gibt auch schon Bewerbungen. Sobald das geregelt ist, wird es zwei Dreiviertel-Stellen geben.

Frau Freiberg, das Thema Quartiersmanagement ist immer wieder aktuell. In Eckenheim wurde es 2021 nach langem Kampf eingerichtet, für Berkersheim und Bonames wird es immer wieder gefordert. Wie stehen Sie dazu?

Ich finde, es sollte in den meisten Stadtteilen ein Quartiersmanagement geben.

Sehen Sie das auch so, Frau Munzert?

Ja, ein Quartiersmanagement hat immer einen Mehrwert für den Stadtteil.

Interview: Fabian Böker

Auch interessant

Kommentare