Preis für nachhaltiges Lernen

Stadt zeichnet elf Frankfurter Schulen mit einer Plakette von Verein Umweltlernen aus.
Schüler:innen sind heute klima- und nachhaltigkeitsbewusster als ihre früher – das zeigen sie nicht erst seit Fridays For Future. Elf Frankfurter Schulen zeichnen sich in besonderem Maß durch ihren Einsatz für ein nachhaltigeres Frankfurt aus. Im Stadt-Raum-Frankfurt im Gallus übergab ihnen gestern Sylvia Weber (SPD), Stadträtin und Dezernentin für Bildung und Bau, eine Plakette.
Alle ausgezeichneten Schulen eint zwar das gemeinsame Ansinnen, die Stadt nachhaltiger zu gestalten. Dass jedoch viele Wege zum Ziel führen können, zeigten ihre unterschiedlichen Projekte.
So trotzt die Schülervertretung der Elisabethenschule mit ihrer Kleidertauschbörse regelmäßig der Angewohnheit, unliebsame Klamotten einfach zu entsorgen. Schüler des Adorno-Gymnasiums verkaufen in ihrem Klima-Kiosk nachhaltige Schulmaterialien, und die Georg-Büchner-Schüler setzen sich für die nachhaltige Gestaltung ihres Schulgebäudes ein.
Die bunten Vierecke auf dem Plakettenlogo, das vom Verein Umweltlernen entwickelt wurde, erinnern an die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Die Schulen wurden zudem gestern in das vor zwei Jahren gegründete „Netzwerk Frankfurter Schulen für Nachhaltigkeit“ aufgenommen. Koordiniert vom Verein Umweltlernen stellt das Netzwerk eine Plattform dar, über die Schulen sich vernetzen, miteinander austauschen und zusammenarbeiten können.
Matthias Poppek von der Eschersheimer Ziehenschule freut sich. Gemeinsam mit seinen Schüler:innen betreibt der Leiter der Garten-AG einen Schulgarten, der sich an die veränderten Wetterbedingungen anpasst. Der Klimawandel mache sich auch in Frankfurt bemerkbar und zwinge die Menschen in der Stadt dazu, umzudenken und anders zu pflanzen. „Trockenheit und eine wärmere Witterung wirken sich problematisch auf unsere Pflanzenwelt aus“, erklärt Poppek. Deshalb bestückten er und seine Schüler den Garten mit Pflanzen, die an die trockenere Witterung angepasst sind, gleichzeitig aber in Deutschland heimisch sind. Ein Beispiel: der Walnussbaum. An der Seckbacher Friedrich-Ebert-Schule steht das Wahrnehmen der Artenvielfalt im Mittelpunkt der Erlebnispädagogik. Simone Kühn, Lehrerin an der Schule am Grüngürtel, nutzt die Nähe zur Natur, um diese hautnah zu erleben. Die Schüler:innen beobachten etwa Kaulquappen in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien und lernen so heimische Tiere und Pflanzen kennen. Für ihr „tolles Engagement“ bedankt Weber sich bei den Schulen. Die Stadt Frankfurt brauche nicht nur ihr Engagement, sondern auch den „kritischen Blick auf das, was die Stadt tut“ und wo Nachholbedarf ist. Dazu, so Weber, sei auch der „erhobene Zeigefinger“ angebracht, der mahne: „Es geht noch nachhaltiger“.