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Coronavirus
Politiker fordern Denkmal für Opfer der Pandemie
- vonGeorg Leppertschließen
Einen Gedenkort für die Opfer der Corona-Pandemie fordert die Fraktion „Die Frankfurter“ im Römer. Der Magistrat zeigt sich für die Idee aufgeschlossen – sieht die Zeit dafür aber noch nicht gekommen.
Der Stadtverordnete Bernhard Ochs sprach von „einem Denkmal oder einer Gedenktafel an einem geeigneten Ort“. Ochs verwies auf andere Städte, in denen es Gedenkstätten für Menschen, die an Covid-19 gestorben sind, gibt oder geplant sind. So wurde bereits Anfang Mai vorigen Jahres in Dorsten in Nordrhein-Westfalen das erste Corona-Denkmal Europas eröffnet.
Am Altar des Münsters von Schwäbisch Gmünd wird für jeden Toten der Pandemie ein Nagel eingeschlagen. Auch in der spanischen Hauptstadt Madrid gibt es bereits ein Denkmal – darauf steht die Aufschrift „In unserem Herzen wird eure Flamme niemals erlöschen“. In der norditalienischen Kleinstadt Codogno soll am 21. Februar ein Gedenkpark für die Opfer der Pandemie eröffnen. Genau ein Jahr zuvor war in Italien der erste Mensch an der Krankheit gestorben.
Mahnmal für Corona-Pandemie: Ina Hartwig unterstützt Vorschlag
Zuständig für die Planung einer solchen Gedenkstätte wäre das Kulturdezernat. „Die Anregung eines würdigen Gedenkens an die Opfer der Corona-Pandemie nehmen wir gerne auf“, sagte Stadträtin Ina Hartwig (SPD) im Gespräch mit der FR. Allerdings sei der Zeitpunkt für eine Diskussion darüber noch nicht gekommen, erklärte sie und zitierte den Philosophen Michel Foucault: Es mache nur Sinn, „Diskurse zu untersuchen, die gerade aufgehört haben, die unsrigen zu sein“.
Bis die Corona-Pandemie historisch werde, werde es leider noch einige Zeit dauern: „Dann aber werden wir eine angemessene Form finden, um diese schwierige Zeit in die städtische Erinnerungskultur aufzunehmen.“