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Was Gäste beim Paulskirchenfest in Frankfurt erwarten können

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Von: Florian Leclerc

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Frankfurt erwartet etwa 300.000 Gäste zum Paulskirchenfest vom 18. bis 21. Mai. Mit dabei: Die Großpupu „Dundu“ und Konzerte auf dem Römerberg und am Main.

Frankfurt – Eine kleine Sensation gab es schon vor dem Paulskirchenfest vom 18. bis 21. Mai in Frankfurt. Die Beteiligten, Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Europadezernentin Eileen O’Sullivan, Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner-Gölbasi und Tourismus-und-Congress-Chef Thomas Feda schafften es, knapp 100 Seiten Programm in 49 Minuten vorzustellen.

Zu Zeiten eines früheren Oberbürgermeisters hätte eine Person alleine diese Redezeit verbraucht. „Wir Frauen sind eben effizient“, meinte Hilime Arslaner-Gölbasi.

Frankfurt: Große Feierlichkeiten zum Paulskirchen-Jubiläum

Nun aber zur großen Sensation: Die Stadt Frankfurt veranstaltet rund um das Paulskirchen-Jubiläum am 18. Mai – 175 Jahre zuvor zogen die Abgeordneten der Nationalversammlung in die Paulskirche – ein riesiges Fest. Gefeiert wird auf dem Paulsplatz, in der Paulskirche, auf dem Römerberg, im Römer, am Mainkai, und in zahlreichen Institutionen und Museen gibt es Programm.

Wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Schirmherr des Fests, die Feierlichkeiten am 18. Mai um 11 Uhr in der Paulskirche vor geladenen Gästen eröffnet, werden die meisten das allein wegen der großen Dienstfahrzeuge vor der Paulskirche mitbekommen. Ab Mittag ist das Programm auf den beiden Bühnen, am Römerberg und am Mainkai (siehe Infobox), nicht mehr zu übersehen – oder zu überhören.

Lichtshow am nördlichen Mainufer zum Paulskirchenfest in Frankfurt

Gut 300 000 Menschen erwartet Thomas Feda in den vier Tagen. Als visuelle Highlights gelten die Abendveranstaltungen: Am 18. und 19. Mai gibt es eine Lichtshow am nördlichen Mainufer (ab 22 Uhr), die von gesprochenen Texten untermalt wird.

Am 20. Mai zieht die fünf Meter große Lichtpuppe „Dundu“ über Paulsplatz, Römerberg und Mainkai. „Dundu“ wurde in Stuttgart entworfen und wird von fünf Puppenspielern bewegt. Stuttgart ist auch der Ort, an den Abgeordnete der Nationalversammlung flohen, als sie in Frankfurt zusammenbrach.

Das Podium, hier mit Tourismus-Chef Thomas Feda. Privat
Das Podium, hier mit Tourismus-Chef Thomas Feda. Privat © Renate Hoyer

Kostenloser Eintritt bei Ausstellungen rund um das Paulskirchen-Jubiläum

Tagsüber können sich die Besucherinnen und Besucher Ausstellungen rund um das Paulskirchen-Jubiläum anschauen. Der Eintritt ist kostenlos. So widmet sich das Romantikmuseum etwa „Romantik und Parlamentarismus“; das Historische Museum bietet Führungen zu Demokratie; der Frankfurter Kunstverein blickt auf die junge Generation.

Auf dem Paulsplatz steht während des Fests eine 2730 Kilogramm schwere Glocke: die Jahrhundertglocke, die zur 100-Jahre-Nationalversammlung-Feier im Jahr 1948 gegossen wurde.

Platanen werden in Frankfurt zu Freiheitsbäumen

Ebenfalls auf dem Paulsplatz steht eine Rekonstruktion des Rednerpults der Nationalversammlung, von der Bühnenmeisterei der Oper Frankfurt errichtet. Bei dem Projekt der Frankfurter Rundschau und der Tourismus-und-Congress GmbH sind Menschen eingeladen, vom Pult aus spontane Reden zu halten oder Fotos zu schießen. Vor der Festwoche geht das Rednerpult bereits mit der FR auf Reisen (siehe nebenstehenden Text).

Die 48 Platanen auf dem Paulsplatz kennt man schon. Zum Paulskirchenfest widmet die Stadt sie zu „Freiheitsbäumen“ um, wie es sie zu Zeiten der Französischen Revolution gab. Gedichte über Demokratie werden dort zu lesen sein.

Aktion in Frankfurt nimmt Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise

Einen weiteren Entfremdungseffekt bewirken die gelben Telefonzellen, „Fernsprecher“ genannt, die auf dem Paulsplatz stehen werden. Für 50 Cent kann man mit Menschen telefonieren, die historische Persönlichkeiten nachstellen, etwa Johann Wolfgang Goethe, Clara Schumann, Fritz Bauer, Margarete Mitscherlich. In einer Art „Zeitreise“ erfährt man, was diese Menschen damals über Demokratie zu sagen hatten.

Eine andere Zeitreise bietet „Timeride Frankfurt“ in der Paulskirche an. Wer eine Virtual-Reality-Brille aufzieht, lässt sich auf eine Reise durch 2000 Jahre deutsche Geschichte ein - inklusive Station im Frankfurt des 19. Jahrhunderts.

Schon ab Sonntag, 14. Mai, beginnt die „Global Assembly“ in der Paulskirche, initiiert von der Frankfurter Initiative „Der utopische Raum“, um mit Aktivist:innen aus aller Welt eine kosmopolitische Idee von Demokratie und Menschenrechten zu erarbeiten. Die Tagung ist dann von 15. bis 17. Mai in der Evangelischen Akademie.

Frankfurt: Plenarsaal und Standesamt öffnen zum Paulskirchenfest

Historisch sind die Züge, welche die Verkehrsgesellschaft Frankfurt an den vier Tagen fahren lässt, nämlich Wagen aus der Zeit 1954 bis 1969 - nicht barrierefrei, so wie es einst selbstverständlich war.

Filmmuseum & Filminstitut zeigen einen 25 Minuten langen Film über die Geschichte der Paulskirche. Darin werden bedeutende Ereignisse bündig zusammengefasst.

Das Programm zum Paulskirchenfest

Programminformation unter frankfurt-tourismus.de/paulskirchenfest sowie in den Touristen-Informationen am Hauptbahnhof und am Römer.

Das Rathaus Römer lädt am Samstag, 20. Mai, zu einem Tag der offenen Tür ein. Interessierte lernen die Arbeit der Fraktionen im Römer, der Ortsbeiräte, der Kommunalen Ausländerinnen- und Ausländervertretung oder der Stadtverordnetenvorsteherin kennen.

Die Ämter der Frankfurter Verwaltung stellen sich vor. Wer möchte, kann auch den Plenarsaal, das Standesamt oder den Magistratsitzungssaal besuchen. Und das 20 Kilogramm schwere Goldene Buch der Stadt wenn auch nicht hochheben, so doch anschauen.

Das Fest wird die Stadt etwa zwei Millionen Euro kosten. Sponsor:innen gaben weitere Mittel dazu. (Florian Leclerc)

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