Parkhaus ist eröffnet

350 Fahrzeuge passen in das neue Parkhaus am Frankfurter Hauptbahnhof hinein. Die Eröffnung von Teilen des Fernbusbahnhofs verzögert sich.
Das neue Parkhaus am Hauptbahnhof ist eröffnet. Seit Dienstag bietet es Platz für 350 Fahrzeuge. Die Einfahrt ins fünfstöckige Gebäude ist in der Stuttgarter Straße. Eine Stunde Parken kostet 3,50 Euro. Für einen ganzen Tag sind 35 Euro zu bezahlen. Genau so viel, wie vorher auf dem Parkplatz an der Südseite des Hauptbahnhofs. Der ist seit Dienstag geschlossen.
Der Betreiber hat dazu aufgefordert, die Stellplätze zu räumen. Abgeschleppt wurde noch niemand. „Die Autofahrer haben die nächsten Tage Zeit, das Gelände zu verlassen“, sagte Markus Diekow von der Immobiliengesellschaft CA Immo. Ihr gehört das Areal südlich des Hauptbahnhofs, das Stück für Stück bebaut wird.
Als nächstes entstehen Abstellflächen für 300 Fahrräder im Erdgeschoss des neuen Parkhauses. Das Fahrradparkhaus samt Reparaturwerkstatt soll „Ende Mai“ eröffnen, sagte Frank Junker, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsgesellschaft ABG Holding. Deren Tochter, die Parkhaus-Betriebsgesellschaft, betreibt das Interimsparkhaus.
Denn es steht nur übergangsweise dort. Die Immobiliengesellschaft CA Immo darf an dieser Stelle laut Hochhausrahmenplan ein bis zu hundert Meter hohes Hochhaus errichten. „Das ist das Ziel“, so Sprecher Diekow. Das Übergangsparkhaus wird dann wieder abgebaut, voraussichtlich in „einigen Jahren“. Die Parkplätze wandern in die Tiefgarage des neuen Gebäudes.
Unterdessen verzögert sich die Eröffnung von Teilen des neuen Fernbusbahnhofs. Wie die ABG Holding mitteilte, sollen die ersten drei Parkbuchten bis „Ende Juli“ fertig sein. Zuvor war von vier Bahnsteigen die Rede, die im Mai in Betrieb gehen sollten. CA-Immo-Sprecher Diekow sagte, das Verlegen von Stromleitungen habe länger gedauert als gedacht. Die Zahl der Haltestellen verringere sich zunächst, weil eine Baustelleneinfahrt platzraubend sei. Weitere sechs Fernbusbahnsteige sollen bis Frühjahr 2017 in Betrieb gehen. Der komplette Busbahnhof mit insgesamt 14 Haltestellen soll Ende 2018 fertig sein. Die Haltestellen werden überdacht, es gibt Sitzmöglichkeiten, einen Ticketverkauf, Toiletten, ein Café und einen Kiosk. Die Kosten für das Parkhaus und den Fernbusbahnhof, die CA Immo komplett übernimmt, liegen bei rund acht Millionen Euro.
Auf dem bisherigen Parkplatz an der Mannheimer und Karlsruher Straße baut die Steigenberger Gruppe ein neues Hotel bis Ende 2018. Das achtstöckige Gebäude soll 400 Zimmer haben, Konferenzräume, eine Bar und ein Restaurant. Außerdem rund 80 Parkplätze. Baubeginn sei „bis Sommer“ diesen Jahres, so Diekow.
In den kommenden Jahren wird rund um den Hauptbahnhof weiter gebaut. Ab Herbst beginnt die Deutsche Bahn mit dem Umbau der B-Ebene im Hauptbahnhof in mehrere Phasen. Während sie zunächst die Gebäudetechnik erneuert, baut sie ab Februar 2017 den Ausgang der B-Ebene zur Messe hin um. Von 2017 bis 2020 verändert sich das Erscheinungsbild der B-Ebene komplett. Die weitläufige, unterirdische Halle fällt zugunsten von schmalen Durchgängen weg. Die Wege führen künftig an Geschäften mit Glasfassaden vorbei. Mehrere Eingänge zur B-Ebene macht die Bahn dicht.
Im Frühjahr 2019 reißt sie den Boden der Empfangshalle im Bahnhofsgebäude auf. Rolltreppen und Treppen führen zur neuen B-Ebene. Die verläuft künftig bis zu den Gleisen für Fern- und Regionalzüge. Die Umbauten dienen der besseren Wegeführung für die 450 000 Menschen, die täglich dort unterwegs sind.
Außerdem will die Bahn das Schmuddelimage des Bahnhofs loswerden. Dafür gibt sie 135 Millionen Euro aus. Die Stadt beteiligt sich mit 27,5 Millionen Euro. Sobald die neue B-Ebene fertig ist, will die Stadt den Bahnhofsvorplatz umgestalten. Der Taxistand soll in die Poststraße umziehen. Fernbusse, die vor der Markthalle halten, kommen im neuen Busbahnhof unter.