Neue Heimat für Bienen im Ostend

Der Frankfurter Garten zieht vom Danziger Platz in die Ostparkstraße. Der Verein „Bienen - Baum - Gut“ bittet um Mithilfe und finanzielle Unterstützung.
Noch macht das Grundstück an der Ostparkstraße 8 einen traurigen Eindruck. Nur Kies, Sand und Erde sind auf der Brache hinter einem Bauzaun zu sehen. Doch das soll sich bald ändern. Bis Mai will der Verein „Bienen - Baum - Gut“ den „Neuen Frankfurter Garten“ dort eröffnen. Derzeit läuft der Umzug. Die Gruppe muss ihre Fläche am Ostbahnhof räumen, da die Deutsche Bahn den Bau der nordmainischen S-Bahn plant.
Das neue Quartier ist mit 600 Quadratmetern nur ein Viertel so groß wie das Grundstück am Danziger Platz. Dennoch ist die Vorsitzende Cher Haurová froh, dass sie die Fläche über Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) erhalten haben. „Andernfalls hätten wir auf der Straße gestanden.“ Langwierige Absprachen seien mit dem Grünflächenamt und der Unteren Naturschutzbehörde nötig gewesen, sagt der zweite Vorsitzende Peter Zahn. Denn das neue Areal liegt am Rande des Grüngürtels.
Die sechs Container, die der Verein am Danziger Platz genutzt hat, dürfen aus diesem Grund nicht mit umziehen. Der Verein hat dafür zwei Holzhütten bestellt. Werkstatt, Küche und Platz für Lernangebote für Kindergartengruppen und Schulklassen soll es dort künftig geben. Auch ein kleines Café, das wochenends geöffnet haben werde.
Weitere Vorgaben seien, dass der Garten zur Straße hin einen Staketenzaun erhält, sagt Zahn, „damit es nicht zu abweisend wird“. Denn das Areal soll öffentlich zugänglich, biodivers und vor allem grün werden.
Spenden
Spenden nimmt Bienen- Baum - Gut etwa über www.betterplace.org/de entgegen. Für Beträge, die dort monatlich eingehen, legt die Spendenplattform nach Angaben des Vereins noch einmal 50 Prozent drauf.
Dafür werden die zahlreichen hölzernen Hochbeete sorgen, die mit Hilfe des Grünflächenamts in die Ostparkstraße transportiert werden. Vor allem gemeinschaftliches Gärtnern sei dort geplant, sagt Obergärtnerin Elisabeth Mühl. Daneben werden Hügelbeete angelegt, mit Mais, Bohnen und vielleicht Kartoffeln, sagt die 73-Jährige, „nichts Exotisches“. Klar ist, dass es künftig einen kleinen Teich mit Seerosen und Goldfischen geben wird. „Auch als Tränke für Bienen.“
Die Bienenvölker vom Danziger Platz werden als letztes umziehen, sagt Haurová, „voraussichtlich im März oder April“. Derzeit befinden sich die Tiere im Wintermodus. Auch müssten sie vor dem Umzug ausgelagert werden, um sich am neuen Standort zurechtfinden zu können. Die sogenannten Klotzbeuten, die Bienenbehausungen in ausgehöhlten Baumstämmen, werden jenseits des Zauns auf eine angrenzende Wiese gestellt. Verzichten muss der Verein auf seinen Bienen-Baumwipfelpfad. Die umliegenden Bäume seien nicht so kräftig wie die am Danziger Platz, sagt Zahn. Zudem seien sie zu nah am Gehweg. Der Verein hat die Pläne aber noch nicht aufgegeben und denke an einen künstlichen Pfad.
Cher Haurová rechnet mit Kosten von rund 25 000 Euro durch den Umzug. Teuer werden vor allem die Hütten, die Fundamente benötigen. Obwohl der Verein durch den Verkauf der Container einen Teil der Kosten decken könne, sei er auf Unterstützung angewiesen. Aber auch Hilfe beim Umpflanzen und Umräumen sei nötig. Nicht nur für den Umzug. Auch langfristig will der Verein mehr Menschen zum Gärtnern willkommen heißen.