1. Startseite
  2. Frankfurt
  3. Ostend

FTV weiter ohne Spitze

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Boris Schlepper

Kommentare

Judo ist eine Sportart, die der Frankfurter Turnverein 1860 in seinen Räumen in der Pfingstweidstraße anbietet.
Judo ist eine Sportart, die der Frankfurter Turnverein 1860 in seinen Räumen in der Pfingstweidstraße anbietet. © peter-juelich.com

Auch nach drei Jahren findet der Frankfurter Turnverein niemanden für seinen Vorsitz. Derweil stehen im Vereinsheim an der Pfingstweidstraße Sanierungen an.

Der Frankfurter Turnverein (FTV) 1860 bleibt weiter ohne eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden. In der jüngsten Jahreshauptversammlung konnte erneut niemand gefunden werden, der den Posten übernimmt - der inzwischen seit drei Jahren vakant ist. Die Aufgaben teilen sich weiterhin die fünf stellvertretenden Vorsitzenden.

Neu ins Amt gewählt wurde Raquel Landau-Schmitt. Sie übernimmt das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden für das Ressort Kultur und Integration, Helma Lutz, die nicht mehr angetreten ist, aber weiterhin als Ansprechpartnerin für Diskriminierungserfahrungen im Verein zur Verfügung stehen wird. Den Bereich Verwaltung, den bislang Anna-Maria Drescher inne hatte, wird nun als weiterer stellvertretender Vorsitzender Konstantin Zverev übernehmen. Die stellvertretende Vorsitzende Cornelia Argast, die den Bereich Dokumentation betreut, bestätigten die Mitglieder im Amt.

Dass niemand für den FTV-Vorsitz gefunden werden konnte, sei zwar bedauerlich, sagt die für die Finanzen zuständige Vize-Vorsitzende Edith Weidlich-Bittersmann. Doch solle den Chefsessel niemand übernehmen, der nur repräsentieren wolle. Es müsse jemand sein, der den Turnverein kenne, der arbeiten wolle und der dafür auch die Zeit habe.

Anderenfalls sei es sinnvoller, zu warten. Die Mitglieder jedenfalls hätten keine Einwände geäußert, sagt FTV-Sprecher Norbert Wilden. Dass das Team der Stellvertretenden das Ruder weiter in den Händen halten werde, sei mit Applaus quittiert worden.

Die Entscheidung, wer den Verein anführe, wird um ein Jahr verschoben. Solange haben die fünf Vorsitzenden viel zu tun. So stehen im Vereinsheim an der Pfingstweidstraße Sanierungen an. Da in der Dämmung in der großen Turnhalle im Ravenstein-Zentrum Mineralfasern verwendet worden seien, müsse sie ausgetauscht werden, sagt Weidlich- Bittersmann. Zudem sei der Keller feucht und in der Kegelbahn und im Dojo – dem Trainigsraum für Kampfsport – fehlten Lüftungs-Anlagen. Nicht zuletzt sei der Verein dabei, sämtliche Beleuchtungen auf LED umzustellen.

Insgesamt kämen so Kosten in Höhe von 300 000 Euro zusammen. „Das können wir unmöglich alleine stemmen“, sagt Weidlich-Bittersmann. Der Verein werde deshalb die Stadt Frankfurt und das Land um Zuschüsse bitten. Denn durch die Pandemie habe der FTV 53 000 Euro weniger Einnahmen. Diese hätten jedoch durch Einsparungen bei Entlohnungen für ausgefallene Aktivitäten kompensiert werden können. Auch habe der Verein coronabedingt rund 300 Mitglieder verloren, so Weidlich-Bittersmann, wodurch „die tragfähige Finanzierung des Vereins“ derzeit nicht einfach sei.

Auch interessant

Kommentare