Frankfurt lebenswerter und nachhaltiger machen

Bei „The Schools Challenge Frankfurt“ entwickeln Jugendliche geniale Ideen. Die besten werden ausgezeichnet.
Dass Jugendliche sich nicht um Umwelt oder ihre Zukunft kümmern würden, ist Unsinn. Spätestens seit der Preisverleihung der fünften The Schools Challenge könnten sich manche Erwachsene ein Beispiel an ihnen nehmen. In der ehemaligen Neckermann-Kantine am Danziger Platz haben am Dienstag sieben Teams aus vier Frankfurter Schulen ihre Ideen mit Dummies und Präsentationen vorgestellt, wie die Stadt lebenswerter und nachhaltiger werden kann.
Maha, Anina, Emirhan, Rafik, Anh und Adnan aus der R9C der Edith-Stein-Schule strahlen. „Wir haben ein Stromaggregat mit ablaufendem Wasser entwickelt“, erzählen sie stolz. „Anfangs hatte wir eine Idee mit Biomüll, aber beim ersten Workshop haben wir uns umentschieden und auf Wasserkraft in Hochhäusern gesetzt.“ Mit der Idee haben sie nicht nur die Jury für den ersten Platz überzeugt, sondern auch den Community Preis der anderen Schüler:innen, Mentoren und Mentorinnen gewonnen.
Monatelang haben Neuntklässlerinnen und -klässler der Brüder-Grimm-Schule, der Carlo-Mierendorff-Schule, der Edith-Stein-Schule und der Paul-Hindemith-Schule in das Projekt investiert. Gemeinsam mit Lehrer:innen und Mentor:innen von J.P. Morgan haben sie eigene Ideen gesammelt, hinterfragt, Geschäftsmodelle und Prototypen entwickelt und Präsentationen gestaltet. The Schools Challenge läuft nicht nur in Frankfurt, sondern auch in Sao Paulo, Mumbai, Hong Kong, London und Paris.
J.P. Morgan-Mentorinnen Tanja Schotte hat sich an der Carlo-Mierendorff-Schule in Preungesheim engagiert. „Die Kids haben nachhaltige Rikschas aus Bambus mit Löwenzahnrädern entwickelt“, erzählt sie. „Und das funktioniert.“ Burkhard Kuebel-Sorger ist an der Brüder-Grimm-Schule im Ostend. „Ich frage die Schüler als erstes, was sie stört, wenn sie unterwegs sind. Als Erwachsene sehen wir vieles anders als Schüler, was Ärgernisse, Müll und Erholung angeht. Die Schüler wollen das Mainufer lebenswerter machen. Mit insektenfreundlichen Pflanzen, die jungen und alte Menschen Freude machen, mit Schattenplätzen zum Chillen, Solarpanels, um Geräte aufladen zu können, Kletterpflanzen, Müllentsorgung und Kompostierung“, erzählt er begeistert.
Bis zu zwölf Monate haben sich die Jugendlichen mit ihren Projekten beschäftigt. Am Ende steht der Wettbewerb für die beste Umweltidee, den besten Prototyp, die beste Präsentation und die in allen Punkten beste Idee, die umsetzbar ist. Die Jury aus je einem Mitglied von J.P. Morgan, dem Institut der deutschen Wirtschaft, von Joblinge, Umweltlernen in Frankfurt, dem Museum für Kommunikation und der Stabstelle sauberes Frankfurt mit Cleanffm hatte die Qual der Wahl. E-Scooter Stationen mit Wifi und Handy-Ladegerät, Feuchtigkeitssensoren für Bäume, die zum Gießen animieren, essbare to-go Verpackungen für die Gastronomie und City Farming für die Wohnung sind nur einige der Ideen, die bis zur Machbarkeit durchdacht sind.
Die beste Umweltidee ist nach Meinung der Jury Team 11 von der Paul-Hindemith-Schule mit dem Mainufer-Projekt. Als besten Prototyp zeichnen sie Team 2 der Brüder-Grimm-Schule aus, das Mülleimer mit Pfandfächern ausstatten und überdachte Sitzgelegenheiten gegen Regen und Sonnen schaffen will. Den besten Pitch gewinnt Team 5 der Mierendorff-Schule mit der E-Scooter-Station für bessere Mobilität und Sicherheit. Sie alle bekommen Powerbanks und Adapter.
Das Gesamtsieger-Team geht auf Reise. Nach London, um dort mit den anderen Gewinnern und Gewinnerinnen aus aller Welt ihre Präsentation auf Englisch vorzustellen.