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Grüne Soße kann mehr als nur sattmachen

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Von: Stefanie Wehr

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Stefan Sapouschek – hier vor den sieben Gewächshäusern des Grüne-Soße-Denkmals in Oberrad nahe der Kochstraße – bietet auf Anfrage Kräuterführungen an.
Stefan Sapouschek – hier vor den sieben Gewächshäusern des Grüne-Soße-Denkmals in Oberrad nahe der Kochstraße – bietet auf Anfrage Kräuterführungen an. © Michael Faust

Naturheilkundler Stefan Sapouschek aus Oberrad weiß, wie gesund Frankfurts Nationalgericht, die Grüne Soße, ist. Sein Wissen gibt er nicht nur bei Führungen durch Feld und Wald von Oberrad weiter. Demnächst will er es auch in einem Buch veröffentlichen.

Wie gesund die sieben Kräuter der Grünen Soße – Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Pimpinelle, Borretsch, Kresse und Sauerampfer – sind, weiß Stefan Sapouschek. Der studierte Naturheilkundler, der sich mit der Wirkung von Heilpflanzen auskennt, gibt darüber gern auf seinen Führungen durch Feld und Wald von Oberrad Auskunft. Derzeit verfasst er ein Buch: „Grüne Soße kann mehr“; das soll bald erscheinen.

Sapouscheks Schlusswort steht bereits: „Esst mehr Grüne Soße – ihr tut euch was Gutes damit, denn sie ist verdammt gesund.“ Seit Gründonnerstag kommt sie bei vielen Familien traditionell auf den Tisch.

In Fechenheim aufgewachsen hat es den 46-Jährigen erst Jahre später nach Oberrad verschlagen. Dort fühlt er sich wohl, denn dort sind Feld und Wald ganz nah. Gerade jetzt zum Frühlingsanfang sprießt, blüht und grünt es überall. Wer mit dem Kräuterschamanen am Feld spazieren geht, merkt: Hier wächst viel mehr, als man denkt. Am Wegesrand finden sich etliche Heilpflanzen. „Jede Pflanze kann etwas, hat Inhaltsstoffe, die für irgendetwas gut – oder schlecht – sind“, sagt Sapouschek.

„Auch jedes der sieben Kräuter kann etwas.“ Angefangen bei der Petersilie, die viel Vitamin C enthält – „fast eine Binsenweisheit, aber sie ist richtig“, sagt Sapouschek. Zudem wirkt Petersilie appetitanregend, hilft gegen Blähungen und ist voller Magnesium, Eisen und Zink. Außerdem neutralisiert sie unerwünschten Knoblauch- und Zwiebelatem nach dem Essen.

Schnittlauch, das Zwiebelgewächs in der Grünen Soße, enthält Senföle und entzündungshemmende Schwefelstoffe, wirkt harntreibend und hilft gegen Bluthochdruck. Auch er enthält viel Vitamin C.

Die Pimpinelle indes wirkt blutstillend und hemmt entzündliche Prozesse: „Das macht sie zur Pflanze der Wahl bei Zahnfleischentzündungen“, so der Oberräder. Sie wirkt krampflösend und hilft wie Kerbel etwa bei Menstruationsbeschwerden. „Kerbel wirkt blutverdünnend und kann somit Kopfschmerzen vorbeugen, also sehr hilfreich, wenn man zum Essen ein Glas zu viel Apfelwein getrunken hat.“

Die Kresse weist eine antibakterielle Wirkung auf, ist förderlich bei Bronchitis und Entzündungen der oberen Atemwege und bietet eine gute Eisen- und Kalziumquelle. Borretsch, wie Schnittlauch, hilft bei Blasenentzündungen.

Der Sauerampfer bringt eine saure Note in die Grie Soß und ist ebenfalls reich an Vitamin C, zudem hilft er lindernd bei Magen-Darm-Beschwerden und wirkt gegen Bluthochdruck. „Essen ist Medizin. Alles, was man isst, ruft im Körper eine Reaktion hervor“, sagt Sapouschek. Kurz: Die Grie Soß ist so gesund, dass es sie auf Rezept geben müsste.

Für sein Buch hat Sapouschek alte Rezeptbücher gewälzt. Zur Grünen Soße gehörten demnach seit jeher Eier – entweder direkt in der Soße oder dazu. „Eier sind im Frühjahr eine sehr gute Vitamin-D-Quelle“, sagt Sapouschek. Der Körper hat lange keine Sonne gesehen, umso wichtiger ist es, das lebenswichtige Vitamin, das der Körper im Sommer mit Hilfe von Sonnenlicht selbst bildet, über die Nahrung zu sich zu nehmen. Auch der gemahlene Extrakt aus Senfsamen ist gesundheitlich gut. „Senf wirkt entzündungshemmend und unterstützt die oberen Atemwege.“ Auch das ist wichtig in der (noch) kalten Jahreszeit. Die Grie Soß kommt da genau richtig.

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