OB-Wahl: Uwe Becker soll Löwe und Adler für Frankfurt sein

Die Frankfurter CDU lädt erstmals zu einem Neujahrsempfang nach Zeilsheim, wo OB-Kandidat Uwe Becker sein Programm ausführt.
Das Interesse war groß am ersten Neujahrsempfang der Frankfurter CDU am Dienstagabend - größer als es die Partei erwartet hatte. Wer einen Parkplatz vor dem Saalbau in Zeilsheim ergatterte, fand im Saal den Tisch mit Brezeln und Getränken gedeckt. Weil aber nur ein Teil des Saals angemietet war, musste ein gutes Viertel der Gäste stehen, um die Reden des Frankfurter CDU-Partei und -Fraktionschef Nils Kößler, von Ministerpräsident Boris Rhein und OB-Kandidat Uwe Becker zu hören. Statt Murren gab es für die Redner dennoch vielfach Applaus.
Kößler übernahm die protokollarische Begrüßung und konstatierte dann einen „Stillstand“ in der Römer-Koalition. Etwa bei Binding, dem Bahnhofsviertel und den Städtischen Bühnen. „In Frankfurt macht die regierende Koalition ihre Hausaufgaben nicht“, sagte er.
Becker konstatiert Stillstand
Uwe Becker griff den Ball auf. Auf der Stadt liege Mehltau, es gebe Stillstand, Lähmung. Er wolle Frankfurt in eine bessere Zukunft führen. So soll das Bahnhofsviertel ein Ort werden, der „schön ist“ und wo „die Menschen wieder gerne hingehen“. Schulen, in denen es schimmele, müsse die Stadt sanieren, und außerdem weitere Schulen bauen. In der Verkehrspolitik erlebe er eine „provinzielle“ Diskussion über die erneute Sperrung des Mainkais, der er nichts abgewinnen könne. Stattdessen sollte die Stadt eine Regionaltangente Ost planen, damit diese nicht erst in 40 Jahren fahren. Das Loch an der Hauptwache sei nicht gerade einladend. Die Innenstadt wolle er aufwerten. „Vielleicht ein Musicaltheater?“, schlug er vor.
Als Becker aufs Klima zu sprechen kam, wurde es im Saal plötzlich mucksmäuschenstill. Er sehe ja, was die jungen Menschen antreibe, „wie wir mit dem Planeten Erde verfahren“. Mit Geothermie und Wasserstoff könne Frankfurt aber in eine klimafreundliche Zukunft steuern.
Die Kulturpolitik findet aus Sicht von Becker nicht statt, der damit ein weiteres Politikfeld berührte. „Der Kulturcampus“, fing er an, „muss gemacht werden“ rief die frühere Oberbürgermeisterin Petra Roth dazwischen. Mit dem Erhalt des Juridicums gehe das nicht, fuhr Becker fort. „Wer das Juridicum stehen lässt, verabschiedet sich von der Vision Kulturcampus.“ Er werde oft gefragt, wie er ohne Mehrheit im Magistrat seine Wahlversprechen umsetzen wolle. In 15 Jahren im Magistrat habe er den „Instrumentenkasten eines OB“ kennengelernt - also, die Macht, Dezernate neu zu verteilen. Er wisse, wie man Aufgaben selbst übernehmen, falls Dinge nicht funktionierten, Ministerpräsident Rhein, der Vorsitzende der hessischen CDU, nannte Uwe Becker erst „den Löwen“, dann den „Adler von Frankfurt“. Wenn jemand Dinge ändere könne, dann er. Der „Uwe-Becker-Stil“ sei es, Dinge voranzubringen. „Uwe Becker ist der Beste für Frankfurt“, gab sich Rhein überzeugt.