OB-Wahl in Frankfurt: Wahlplakate bleiben länger hängen

Auch die ausgeschiedenen Kandidatinnen und Kandidaten dürfen die OB-Stichwahl abwarten, bis sie ihre Plakate abhängen müssen.
Ein bisschen getan hat sich schon bei den Wahlplakaten zur OB-Wahl in Frankfurt. Uwe Becker, der Kandidat der CDU, setzt auf sogenannte Störer – also auf Aufkleber auf den eigenen Wahlplakaten, die eigens auf die Stichwahl am 26. März hinweisen. Derweil setzt Mike Josef (SPD) auf ein neues Motiv mit den Worten: „Sozial, ökologisch, vielfältig“.
Doch was ist eigentlich mit den Wahlplakaten der Kandidatinnen und Kandidaten, die in der ersten Runde der OB-Wahl ausgeschieden sind? Müssten die jetzt nicht langsam mal abgehängt werden?
Müssen sie nicht. Das Amt für Straßenbau und Erschließung hat einige Informationen zu Wahlplakaten veröffentlicht. Danach dürfen Plakate sechs Wochen vor der Wahl aufgehängt werden und müssen innerhalb von 14 Tagen nach der Wahl aus dem Straßenraum verschwinden. „Bei Nachwahlen verlängert sich die Genehmigungsdauer automatisch bis zwei Wochen nach der Wahl“, teilt das Amt zudem mit. Heißt im konkreten Fall: Die Plakate zu OB-Wahl müssen bis zum 9. April abgehängt werden. Das gilt auch für die Kandidat:innen, die in der Stichwahl nicht dabei sind.
Besteht da bei den Parteien die Versuchung, die Plakate, bis zur letzten Minute hängen zu lassen, obwohl der eigene Kandidat oder die eigene Kandidatin längst ausgeschieden ist? Schließlich steht im Herbst die Landtagswahl an, da kann Aufmerksamkeit schon jetzt nicht schaden.
Nein, sagt Daniela Mehler-Würzbach, die für die Linke im ersten Durchgang 3,6 Prozent holte. Die Plakate würden nun nach und nach abgehängt, „aber es ist natürlich schön, wenn man nicht den ganz großen Zeitdruck dabei hat“.
Auch Julia Frank, Sprecherin der Grünen, will die Plakate der knapp gescheiterten Kandidatin Manuela Rottmann nicht bis zum letzten Tag hängen lassen. Sie habe die Stadtteilgruppen gebeten, die von ihnen aufgehängten Plakate wieder abzuhängen, sagt Frank. Und auch der Dienstleister, der zahlreiche Wahlwerbung im Straßenraum platziert hat, sei schon wieder beim Rückbau. Angesichts des vielen Regens in den vergangenen Tagen sei es aber in der Tat schön, dass noch etwas Zeit bliebe bis hängengebliebene Wahlplakate zu einem Bußgeld führen können.
Manche unabhängige Kandidat:innen haben in den vergangenen Tagen schon aufgeräumt. Niklas Pauli, der 0,2 Prozent holte, veröffentlichte ein Bild voller eingesammelter Plakate.
Derweil setzt Peter „Bahnbabo“ Wirth, der bei der Abstimmung sensationell den vierten Platz belegte, darauf, dass Jugendliche seine Plakate abhängen und mit nach Hause nehmen. Tatsächlich sind die Motive, auf denen er Spagat macht, kaum mehr zu sehen.