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Stabiler vierter Platz für den Bahnbabo

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Von: Timur Tinç

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Peter Wirth alias der Bahnbabo knackt sogar die fünf Prozent-Marke. Der berühmteste Straßenbahnfahrer der Stadt freut sich darüber, dass sich die Kids seine Plakate sichern.

Frankfurt – Mit einem breiten Grinsen – und natürlich mit Sonnenbrille – schritt der Bahnbabo alias Peter Wirth die Treppen im Römer nach oben. Der 61-Jährige hatte allen Grund, freudig in die zahlreichen Kameras zu lächeln und noch einen Spagat für die Fotografinnen und Fotografen zu machen.

Der Straßenbahnfahrer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) hat bei der Wahl zum Frankfurter Stadtoberhaupt am Sonntag die viertmeisten Stimmen (5,1 Prozent) aller Bewerberinnen und Bewerber geholt. „Das macht mich stolz“, sagte Wirth, der mit dem Spruch „Frankfurt bleibt stabil“ für sich geworben hatte. Ein stabiler vierter Platz.

„Bahnbabo“ nach der Wahl in Frankfurt: „Ich hasse jede Art von Kommerzialisierung meiner Person“

Hilfe wollte er für seinen Wahlkampf von niemandem. „Ich hasse jede Art von Kommerzialisierung meiner Person“, sagt der Bahnbabo. Irgendwann hätten irgendwelche Leute vor ihm gestanden und seine „Seele gewollt“. Sprüche wie: „Das ist ein Teamspiel, du brauchst mich als deinen Manager“ habe er gehört. Oder: „Das ist ein Elfmeter, du musst ihn nur versenken.“ Solche Menschen habe er sofort abgewiesen.

Seine Kandidatur hatte Peter Wirth erstmals im Jahr 2019 im Gespräch mit einem Journalisten der Deutschen Presse-Agentur in einem Video angekündigt. Seitdem kenne man den Bahnbabo auch in Australien und China, erzählt Wirth. Wahlkampf hat er in den vergangenen Wochen auf den Straßen nicht geführt. „Ich habe 100 Plakate an 25 Standorten gehabt“, sagte Wirth. „30 davon konnte ich gar nicht aufhängen, weil ich gearbeitet habe.“

Der Bahnbabo Peter Wirth posiert im Römer für die Kameras und freut sich über Platz vier.
Der Bahnbabo Peter Wirth posiert im Römer für die Kameras und freut sich über Platz vier. © dpa

OB-Wahl in Frankfurt: Plakate vom „Bahnbabo“ begehrt

Mittlerweile seien sogar viele abgehängt worden. So sei das auch gedacht, findet Wirth, „weil es die coolsten und gechilltesten Plakate ever sind“. Für ihn sei es völlig in Ordnung, wenn die Kids sich diese sichern. Die Plakate der anderen Kandidierenden würden nur zerstört.

Ein besonderes Ärgernis aus diesem Wahlkampf war für ihn ein Vorfall auf dem Fechenheimer Weihnachtsmarkt, wo er Unterschriften für seine Kandidatur sammeln wollte. Die Veranstalter hatten ihm das untersagt, „während ich bei allen anderen Weihnachtsmärkten herzlich empfangen wurde“, sagte er.

Eine Wahlempfehlung für die Stichwahl zwischen Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) will Wirth in den kommenden Tagen „auf jeden Fall“ abgeben. Anschließend wollte noch der Parlamentspoet, der für FDP-Kandidat „He’s the right Pürsün for the job“ gerappt hat, ein Selfie mit dem Bahnbabo. Einen eigenen Song hat er ihm aber – zum Glück – nicht angeboten. (Timur Tinc)

Die OB-Wahl in Frankfurt

FR-Online-Dossier: Wer wird Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin von Frankfurt? Die FR bündelt ihre Berichterstattung mit Analysen, Porträts und aktuellen Nachrichten in einem Online-Dossier.

So haben die Stadtteile gewählt: Drei grüne und zwei rote Stadtteile – der große Rest von Frankfurt färbt sich am OB-Wahlabend schwarz ein. Unsere interaktive Karte zeigt die Details.

Das Ergebnis im Überblick: Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) stehen in der Stichwahl. Die Grünen verlieren seit langem wieder eine Wahl in Frankfurt.

Kommentar zum Wahlergebnis: Nichts ist entschieden. Das Ergebnis ist weniger knapp als erwartet und bietet viel Raum für Interpretationen. Die Lehren dieses Sonntags.

Uwe Becker (CDU) sieht sich bestätigt, dass Frankfurt einen „Neuanfang“ wolle.

Mike Josef (SPD) spricht von Riesenerfolg. Er hält die Stichwahl für offen – und will nun um die Wählerschaft der Grünen werben.

Manuela Rottmann (Grüne) gibt entspannte Verliererin. Obwohl sie die Stichwahl verfehlt, ist sie nicht unzufrieden.

Daniela Mehler-Würzbach (Die Linke) ist zufrieden mit ihrem Ergebnis. Denn ihr Ziel war, besser als der FDP-Kandidat abzuschneiden.

Yanki Pürsün (FDP) ist nicht ganz glücklich mit seinen 2,8 Prozent. Dass es nicht mehr wurde, da hat Pürsün auch Erklärungen für.

Peter Wirth alias der Bahnbabo schafft einen stabilen vierten Platz, knackt sogar die fünf Prozent-Marke. Er will in den kommenden Tagen eine Empfehlung für die Stichwahl aussprechen.

Maja Wolff und Bembel: Während für die Erfinderin des Grüne-Soße-Festivals Aufwand und Ertrag nicht stimmen, nimmt es Kleingarten-Vorkämpfer Niklas Pauli gelassen.

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