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OB-Wahl Frankfurt: SPD-Kandidat Josef spricht von Riesenerfolg

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Von: Christoph Manus

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SPD-Kandidat Mike Josef hält die Stichwahl gegen Uwe Becker (CDU) für offen. Er will nun nicht zuletzt um die Wählerschaft der Grünen werben.

Mike Josef lässt sich Zeit, wartet. Erst um 19.50 Uhr tritt der Oberbürgermeisterkandidat der SPD vor die Kameras. Erst da ist so gut wie sicher, dass der Vorsprung, den er vor Manuela Rottmann (Grüne) hat, reichen müsste, er es also in die Stichwahl geschafft hat.

„Das erste Ziel ist erreicht“, sagt der 40-Jährige, bisher Frankfurter Dezernent für Planen, Wohnen und Sport. „Das ist ein Riesenerfolg. Ich bin glücklich.“ CDU-Kandidat Uwe Becker liegt zu diesem Zeitpunkt gut zehn Prozentpunkte vorne. In der Stichwahl sei trotzdem alles offen, sagt Josef. Einen Favoriten gebe es nicht.

SPD-Kandidat Mike Josef hält das Rennen für offen.
SPD-Kandidat Mike Josef hält das Rennen für offen. © Rolf Oeser

Dass es am 26. März zu einem Duell Becker gegen Josef kommt, hat sich früh abgezeichnet an diesem Abend. Rottmann liegt früh deutlich zurück. In dieser Stichwahl habe Josef gute Chancen, sagt der SPD-Bezirkschef und Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori schon vor 19 Uhr. „Frankfurt ist eine progressive Stadt.“

Bei einer Stichwahl sei „das Tor offen“, sagt der ehrenamtliche Stadtrat Sieghard Pawlik (SPD). „Dafür muss aber hart gearbeitet werden.“ Es gelte, an den erfolgreichen Bundestagswahlkampf anzuknüpfen.

Der SPD-Stadtverordnete Simon Witsch vergleicht die Ausgangssituation später mit der vor der OB-Stichwahl 2012, als der heutige Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) klar vorne lag – aber Peter Feldmann (SPD) das Rennen für sich entschied. Das gute Abschneiden Beckers sei nicht überraschend, sei dieser doch der einzige aussichtsreiche Kandidat aus dem konservativen Milieu gewesen, sagt Witsch.

Ihm sei es zudem gelungen sehr erfolgreich zu mobilisieren. In der Stichwahl habe Josef aber sehr gute Chancen, Stimmen von Menschen zu holen, die am Sonntag die Grünen oder die Linken gewählt haben.

Josef werde nun deutlich machen, dass er ein OB für alle sein wird, und seine Positionen noch deutlicher herausarbeiten, sagt der Frankfurter SPD-Geschäftsführer Sebastian Maier, als alle noch auf den SPD-Kandidaten warten. Klar sei dabei, dass er Angebote an die Grünen-Wählerschaft machen werde.

Wie er die Wähler:innen von Rottmann erreichen will? Josef sieht viele mögliche Schnittmengen. „Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum, Mobilitätswende“, zählt der SPD-Kandidat auf. Er werde nun bis zur Stichwahl versuchen noch deutlicher zu machen, wie es ihm gelingen will, „die Stadt voranzubringen“ – etwa dafür zu sorgen, dass mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht, die Stadt nachhaltiger wird und dass sich die Situation bei Schulen und Kitas verbessert.

Um die Stichwahl gewinnen zu können, brauche es nun „drei Wochen Volldampf“, sagt Josef. Er spricht von einer Herausforderung, die er gemeinsam mit den Menschen, die ihn unterstützt haben, annehme. Paula Macedo Weiß, die mit einer Initiative für ihn als Oberbürgermeister kämpft, kündigt bereits zwei politische Happy Hours mit Josef an. Weitere Aktionen seien geplant.

Die OB-Wahl in Frankfurt

FR-Online-Dossier: Wer wird Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin von Frankfurt? Die FR bündelt ihre Berichterstattung mit Analysen, Porträts und aktuellen Nachrichten in einem Online-Dossier.

So haben die Stadtteile gewählt: Drei grüne und zwei rote Stadtteile – der große Rest von Frankfurt färbt sich am OB-Wahlabend schwarz ein. Unsere interaktive Karte zeigt die Details.

Das Ergebnis im Überblick: Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) stehen in der Stichwahl. Die Grünen verlieren seit langem wieder eine Wahl in Frankfurt.

Kommentar zum Wahlergebnis: Nichts ist entschieden. Das Ergebnis ist weniger knapp als erwartet und bietet viel Raum für Interpretationen. Die Lehren dieses Sonntags.

Uwe Becker (CDU) sieht sich bestätigt, dass Frankfurt einen „Neuanfang“ wolle.

Mike Josef (SPD) spricht von Riesenerfolg. Er hält die Stichwahl für offen – und will nun um die Wählerschaft der Grünen werben.

Manuela Rottmann (Grüne) gibt entspannte Verliererin. Obwohl sie die Stichwahl verfehlt, ist sie nicht unzufrieden.

Daniela Mehler-Würzbach (Die Linke) ist zufrieden mit ihrem Ergebnis. Denn ihr Ziel war, besser als der FDP-Kandidat abzuschneiden.

Yanki Pürsün (FDP) ist nicht ganz glücklich mit seinen 2,8 Prozent. Dass es nicht mehr wurde, da hat Pürsün auch Erklärungen für.

Peter Wirth alias der Bahnbabo schafft einen stabilen vierten Platz, knackt sogar die fünf Prozent-Marke. Er will in den kommenden Tagen eine Empfehlung für die Stichwahl aussprechen.

Maja Wolff und Bembel: Während für die Erfinderin des Grüne-Soße-Festivals Aufwand und Ertrag nicht stimmen, nimmt es Kleingarten-Vorkämpfer Niklas Pauli gelassen.

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