OB-Wahl Frankfurt: Flott wie Uwe Becker

Beim politischen Aschermittwoch warnt Uwe Becker, der CDU-Kandidat für die OB-Wahl, vor Provinzialität. Sich selbst sieht er als Garant für neuen Schwung für Frankfurt.
Nils Kößler zeichnet ein düsteres Bild der Stadt. Gut eineinhalb Jahre nach Bildung der Koalition von Grünen, SPD, FDP und Volt komme die Planung neuer Wohngebiete nicht voran, hinke Frankfurt bei der Nutzung von Solarenergie hinterher.
Der öffentliche Nahverkehr lasse zu wünschen übrig, für Spielplätze sei zu wenig Geld da, die Stadtbüchereien hätten keine Möglichkeit mehr, neue Bücher zu kaufen, zählt der Partei- und Fraktionschef beim politischen Aschermittwoch der CDU im Bürgerhaus Harheim auf.
Am 5. März, bei der OB-Wahl, gebe es die große Chance, diesen Stillstand zu beenden, ruft er in den Saal, in dem es nach drei Jahren Corona-Pause wieder zugeht wie vor der Krise. Uwe Becker sei dafür das „ultimative Angebot“.
Der CDU-Kandidat verzichtet auf allzu direkte Attacken gegen Mitbewerber:innen, stichelt eher. In seiner gut 40-minütigen Rede verkauft er sich als einen, der Frankfurt „wieder flott“ machen kann. „Wie soll die Stadt Schwung erhalten, wenn nicht mit mir?“, fragt der frühere Kämmerer und Bürgermeister.
Der derzeitigen Stadtpolitik wirft er Provinzialität vor. Die habe etwa keine Visionen für die Innenstadt, behauptet Becker – und wirbt für große Lösungen, zum Beispiel für den Mainkai. „Frankfurt kann doch einen Tunnel bauen“, ruft er. Andere Städte bekämen das auch hin.
Als Oberbürgermeister werde er nicht gleich damit drohen, den Magistrat umzubilden, sagt Becker. Nur, um gleich anzufügen, dass er, „wenn es nicht anders geht“, selbst Aufgaben übernehmen oder Aufgaben neu zuteilen werde. Annette Rinn (FDP) etwa, bisher Ordnungsdezernentin, sei doch eine gute Verkehrspolitikerin.
OB-Wahl in Frankfurt
FR-Online-Dossier: Wer wird Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin von Frankfurt? Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden am 5. März. Stichwahl-Termin wäre der 26. März. Die FR bündelt ihre Berichterstattung mit Analysen, Porträts und aktuellen Nachrichten in einem Online-Dossier.
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FR-Stadtgespräch zum Nachschauen: Am Mittwoch, 8. Februar, stellten sich den Fragen des FR-Römerteams die Kandidat:innen Manuela Rottmann, Uwe Becker, Mike Josef, Daniela Mehler-Würzbach und Yanki Pürsün. Die Diskussionsrunde lässt sich im Video nachsehen.
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